Maxximum Film etabliert: Türkischer Mainstream als Publikumsmagnet
Die Münchner Maxximum Film und Kunst GmbH vertreibt vor allem in deutschsprachigen Ländern türkische Mainstream-Filme. Mit "Die Villa mit Weintrauben" gewann Maxximum kürzlich den Schnitt-Bogey für ein sensationelles Ergebnis von 2074 Besuchern pro Kopie.
Damit bekam der von Nermin Tutal und A. Anil Sahin im Jahr 2001 ins Leben gerufene deutsch-türkische Filmvertrieb zum zweiten Mal einen Schnitt-Bogey. Bereits Ende 2001 hatte Maxximum (mit dem damaligen Partner Filmwelt) einen Schnitt-Bogey für den Boxoffice-Hit "Deliyürek" in Empfang genommen. In der Bogey-Gesamtschau haben somit vier türkische Produktionen reüssiert: neben "Asmalý Konak" und "Deliyürek" im Jahr 1998 "Propaganda" und 1996 "Eskiya - Der Bandit". Überhaupt brachten die Neunziger eine cineastische Kehrtwende diesseits und jenseits des Bosporus: Titel wie "Arabesk" und "Eskiya" läuteten zwar keine genuine Renaissance des türkischen Kinos ein, wohl aber ein Update an Qualität und Budgetierung - was auch in Deutschland goutiert wurde. "Mit 2,5 Mio. Personen und zirka 500.000 Familien lassen sich die Deutschland-Türken als interessanteste nationale Zielgruppe nicht mehr ignorieren", sagt Maxximum-Geschäftsführer Sahin. Während in den vergangenen Jahren vor allem Warner Bros. einheimische Produktionen wie "Propaganda" oder "Komser Sekspir" im Land (und bei Erfolg im Ausland) herausbrachte, arbeitet Maxximum als unabhängiges Vertriebs- und Verleihunternehmen. "Rund 40 Prozent unserer Arbeitszeit verbringen wir in Istanbul", sagt Sahin, "in der übrigen Zeit reisen wir." "Reisen" bedeutet in erster Linie, Kontakte zu Kinos zu knüpfen, vor allem Cinemaxx und UCI, aber auch zu mittelständischen Theatern wie das Weidenhof-Kino in Plettenberg. Neben Deutschland hat sich Maxximum auch in Österreich mit der Belieferung dortiger UCI-Häuser "einigermaßen etabliert". Derzeit konzentriert sich die Firma auf die Schweiz, in Kürze will man einen Anlaufpunkt in Brüssel einrichten. Der Output liegt bei rund sechs Filmen pro Jahr. Mit dem in der Türkei, Deutschland, Österreich, Belgien, den USA und der Schweiz gleichzeitig gestarteten "Asmalý Konak" hat Maxximum seit "Balalayka" im Oktober 2001 genau 13 Titel in die deutschen Kinos gebracht. Am 11. Dezember kommt die Gangster-Komödie "Insaat - Die Baustelle" heraus, im Anschluss an die Doku-Fiction "Hititler - Die Hethiter" (8. Januar 2004) und "Hababam Sinifi Donuyor - Die chaotische Klasse" (22. Januar) will man sich dann auf die für März 2004 terminierte Musical-Comedy "Neredesin Firuze" kaprizieren, die als große "Volkspremiere" gestartet werden soll.