Meeting der GVP AG zu Film- und Medienfonds
Die Hauptintention des zweiten GVP-Medienforums am 8. März war, das Vertrauen der Anleger durch Kompetenz und Fakten zu festigen. Die Düsseldorfer Fondsspezialisten luden erneut Teilnehmer aus dem Bereich der Banken und des Wirtschaftsjournalimus zum Meinungsaustausch ein. Die GVP AGvertreibt selbst Medienfonds, zuletzt den Mediastream-Fonds.
In diesem Zusammenhang referierten renommierte Filmexperten zu aktuellen Aspekten der Medienfonds. Zu Beginn gab Marc Polotay, Vizepräsident und Steuerexperte für die Universal Studios, den Anwesenden einen ausführlichen Überblick über die vielen finanziellen Aspekte bei einer Hollywood-Produktion. Der US-Medienanwalt Lawrence J. Ulman bekräftigte den ungebrochenen Reiz der Fremdfinanzierung für die Studios, die nur auf diesem Wege den riesigen Bedarf an besucherstarken Filmen befriedigen können. Mit einem Blockbuster konnte Christian Middelberg von der GVP-Tochter Ideenkapital AG aufwarten. Der vom GVP aufgelegte Mediastream-Fonds finanzierte "The Fast and the Furious", der zu den Überraschungshits der letzten Saison gehörte. Middelberg unterstrich in seinem Vortrag die Notwendigkeit, den Fonds an sämtlichen Auswertungsstufen des Filmes zu beteiligen und sich darüber hinaus die Rechte an der wöchentlichen Buchprüfung zu sichern. So soll u.a. verhindert werden, dass der Anleger am Ende durch Abrechnungstricks der Produktionsfirma leer ausgehe. Über die zahlreichen Fallstricke, die der neue Medienerlass für Medienfonds bereithält, informierte die Filmfondsexpertin Antoinette Hiebeler-Hasner. Vor allem die unternehmerischen Filmfonds werden unter der Unsicherheit leiden, die der Erlass mit sich bringe. So stelle sich die Frage, ob die Rechtsprechung zum anschaffungsnahen Aufwand und zur Abzugsfähigkeit der Eigenkapitalvermittlungsprovision auch auf Medienfonds übertragen werde, was zu völlig realitätsfernen Abschreibungsmodalitäten über 50 Jahre führe. Einfacher hätten es da schon die Leasingfilmfonds und die hybriden Medienfonds, die zumeist projektbezogen aufgelegt seien. Schwierigkeiten könnten auch bei internationalen Koproduktionen auftreten: So bestehe bei in Deutschland finanzierten, aber im Ausland hergestellten Filme ein erhöhtes steuerliches Risiko.