Moviebrats will verstärkt das Internet nutzen
Moviebrats Filmworks, eine Abteilung der Garage Worxx GmbH, hat ein originelles Konzept zur verstärkten Nutzung des Internets beim Filmmarketing entwickelt, um online für mehr Atmosphäre zu sorgen.
"Es ist nicht einzusehen, dass das Internet als Werbeinstrument kaum genutzt wird", wundert sich Daniela Fraederich, Leitung Controlling und Finanzen. Torsten Nowicki, Projektkoordination Marketing Kampagnen, fordert, dass sich ein Bewusstsein für das Internet als Marketinginstrument entwickle. Er räumt ein, dass das Internet gewisse Zeit brauche, um sein Publikum zu erreichen. Deshalb aber müsse umso frühzeitiger mit einer Kampagne begonnen werden. Moviebrats schlägt in seinem Konzept vor, die Atmosphäre des jeweiligen Films in einer extra auf ihn zugeschnittenen Internet-Welt aufleben zu lassen. Diese nimmt mit dem User Kontakt auf, verwickelt ihn in einen Dialog und stellt so Bindung und Bezug zum Film her. "Das Wichtigste ist, dass eine Beziehung zwischen dem Zuschauer und dem Film entsteht", betont Alex Weimer, Creative Director Web und Grafik, der Dritte im Bunde. Die Website werfe Fragen auf und schaffe Anreize, deren Beantwortung und Befriedigung erst der Film geben könne. Im Idealfall werde der Film gar ein zwingend zur Website gehörender Teil, den man gesehen haben muss, um alles erlebt zu haben. Auch erlaube das Webmarketing, dem User zu erklären, warum er sich für ein bestimmtes Filmthema interessieren könnte bzw. sollte. Nowicki verweist darauf, dass die junge Zielgruppe ein andere Verhältnis zum Internet habe als die älteren Verantwortlichen für Marketing. Allerdings müssten sich die Filmemacher von Anfang an darüber klar sein, wer die Zielgruppe sei. Als erste Internetseite für einen Film gestaltete Moviebrats die Website für den Start zu "So weit die Füße tragen" (www.sibirienlauf.de). Zwar stimmten hier die oben skizzierten Anforderungen nicht, da der Auftrag so knapp kam, dass die Seite erst zwei Wochen vor Filmstart eingerichtet war, "doch im Prinzip hat das Konzept funktioniert", beurteilt Fraederich das Ergebnis, das selbst im Februar, über einen Monat nach Filmstart, bei nur einem externen Link über 51.000 Page Impressions generierte. Gegenstand der Site war das Tagebuch eines Mannes, der angeblich die Route von Clemens Forell zu Fuß wiederholte. Dieser Spoof ist von der Münchner Boulevardpresse entdeckt und öffentlichkeitswirksam diskutiert worden. Darüber hinaus, fügt Fraederichs Kollege Torsten Nowicki hinzu, sei diese Art des Marketings juristisch nicht zu beanstanden, da es sich hierbei um eine Online-Performance mit eindeutigem Spielcharakter gehandelt habe und zudem im Internet etliche andere Fiktionen zu finden seien (etwa bei "Blairwitch Project"): "Den Verunglimpfungs-Vorwurf und die einhergehende Aufregung habe ich nicht verstanden."