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Kino

Nach 39 Jahren zieht sich UFA-Geschäftsführer Axel Reick zurück

Axel Reick, kaufmännischer Geschäftsführer der UFA Film & TV Produktion, ist nach 39 Jahren bei der Bertelsmann-Tochter in den Ruhestand gegangen. 1958 begann Axel Reick seine Karriere bei der UFA mit einer Lehre zum Industriekaufmann im Spielfilmbereich.

stei15.07.2003 14:03
Axel Reick
Axel Reick

Als die UFA 1964 geteilt wurde - Becker und Kries übernahm die Immobilien, Bertelsmann den Spielfilmbereich -, sollte der Produktionsbereich abgewickelt werden, da mit Spielfilm kein Geld mehr zu verdienen war. Axel Reick hätte zur UFA nach Düsseldorf gehen können, wollte als Berliner aber in seiner Heimatstadt bleiben und suchte sich einen Job in der Stahlbranche. "Nach der UFA gab es keine andere Firma mehr in dieser Branche. Das zog auch andere Firmen mit in den Strudel - Atelierbetriebe, Kopierwerke usw.", erinnert sich Axel Reick. "Insofern hat das aufkommende Fernsehen der Spielfilmproduktion sehr geschadet. Damals hatte die UFA rund 23 Spielfilme im Jahr produziert und selbst finanziert." Während der UFA-Abwicklung wurde das ZDF gegründet, das dringend Programm brauchte. "In seiner Not wandte sich das ZDF erst einmal an die alten Produzenten", erzählt Reick. "Doch die UFA durfte nicht mehr auf eigenes Risiko produzieren. Das ZDF bot an, die Kosten komplett zu übernehmen und den Produzenten vom Risiko zu befreien. So entstand die Auftragsproduktion aus einer Notlage." Als der kaufmännische Leiter die UFA verließ, bot Werner Mietzner Axel Reick an, wieder zurückzukommen, weil er der Einzige war, der sich mit dem auf Spielfilmproduktionen ausgerichteten Verwaltungssystem der UFA auskannte. Gemeinsam mit Werner Mietzner als kreativem Geschäftsführer machte Reick aus der Berliner Abteilung Fernsehen der Universum Film die UFA Fernsehproduktion GmbH, die Keimzelle aller heutigen UFA-Produktionsaktivitäten. Der große Schub kam jedoch erst mit dem Aufkommen der Privatsender, ihrem großen Hunger nach Sendematerial aller Art und der Gründung einer Holding in Hamburg, in der Bertelsmann und Gruner+Jahr ihre Fernsehaktivitäten bündelten.

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