Blickpunkt:Film

Kino

Gespräche mit den Machern von „[Im Westen nichts Neues](/movie/im-westen-nichts-neues_6)“ bilden die neueste Ausgabe der Masterclass Film von [Karim Sebastian Elias](/person/karim-sebastian-elias). Sie stehen ab 14. August in der [ZDF](/company/zdf-zweites-deutsches-fernsehen) Mediathek.


**Sie haben die Gesprächsreihe „Masterclass Film“ initiiert und leiten sie seit 2017. Lag der Fokus zunächst auf der Filmmusik, wurde die Reihe mittlerweile auf ganz verschiedene Gewerke erweitert. Worin liegt der persönliche Reiz für Sie**?

KARIM SEBASTIAN ELIAS: Meine Motivation die Masterclass zu initiieren, lag zunächst darin, die Musik meiner ausgezeichneten Kolleg:innen umfassend zu durchdringen und zu zeigen, was für tolle Filmmusik für deutsche Filme komponiert wird. Da gute Filmmusik nur in Teamarbeit entsteht und Filmemachen immer ein zutiefst kollaborativer Prozess ist, war es mir ein Anliegen, die inspirierende Wechselwirkung zwischen den Gewerken zu zeigen, wie sie voneinander lernen und sich gegenseitig Mut machen können. Dabei soll immer die Innenperspektive der Künstler:innen gezeigt werden. So sind intensive Einblicke in die künstlerische Arbeit, Abläufe, Inspirationen und Herausforderungen von Filmschaffenden entstanden. Sie geben Zeugnis vom künstlerischen Prozess individueller und kollektiver Entscheidungen auf dem Weg zur finalen Fassung auf der Leinwand. Die Idee, unseren Studierenden an der [Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf](/company/filmuniversitaet-babelsberg-konrad-wolf), diese künstlerischen Prozesse nahe zu bringen, habe ich 2016 unserer Präsidentin [Susanne Stürmer](/person/prof-dr-susanne-stuermer), und anschließend auf dem Treffen der Vorstände der [Deutschen Filmakademie](/company/deutsche-filmakademie-ev) [Anne Leppin](/person/anne-leppin) vorgestellt. Beide haben von Beginn an meine Idee unterstützt. 

**Wie werden - ganz grundsätzlich - die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer eruiert? Gibt es Aspekte, die noch nicht abgedeckt sind, bzw. lässt sich die Reihe noch weiter ausbauen?**

KARIM SEBASTIAN ELIAS: Die Ursprungsidee war, die Gesprächsteilnehmer:innen aus dem Kreis der Nominierten für den Deutschen Filmpreis zu gewinnen. Zunächst lag der Fokus auf der Filmmusik, inzwischen konnten wir die Reihe um alle anderen filmischen Gewerke erweitern. Ich freue mich besonders darüber, dass auch so viele Alumni und Lehrende der Filmuni zu den nominierten oder ausgezeichneten Interviewpartner:innen gehören. Mit den vier Masterclasses zu „[Der Schwarm](/tvshow/der-schwarm)“, unter anderem mit [Frank Doelger](/person/frank-doelger), haben wir das Format bereits in Richtung hochwertiger Serie geöffnet. Dabei haben wir viele Analogien, aber auch große Unterschiede zum Kinofilm in den Entscheidungsprozessen aufzeigen können. Die Medienbranche befindet sich im Umbruch, alle kreativen Player und Impulsgeber, die diesen Wandel mitgestalten, interessieren mich sehr. [Susanne Becker](/person/dr-susanne-becker) und Jan Bäumer vom ZDF sind tolle Sparringspartner. Gemeinsam überlegen wir, wie die Reise noch weiter gehen kann, ohne die Ursprungsidee zu verlassen.

**Ab 14. August stehen die Macher von „Im Westen nichts Neues“ im Fokus. Die Arbeit von neun Gewerken wird vertieft. Was ist Ihnen aus diesen Gesprächen besonders im Gedächtnis geblieben?**

KARIM SEBASTIAN ELIAS: Auf jeden Fall der unglaubliche Teamgeist. In den insgesamt 12 Stunden Gesprächszeit zeigt sich aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder, wie entscheidend der „Team Spirit“ gewesen ist. Bei wirklich allen Protagonist:innen haben wir es regelrecht während des Drehs spüren können - die Arbeit im Team war empathisch, für das jeweils andere Gewerk mitdenkend und sich wechselseitig inspirierend. Dieser Erfolg ist im besten Sinne ein „Teamerfolg“ und hat uns gezeigt, zu welchem Ergebnissen eine gute Teamarbeit und eine respektvolle Kommunikation führen kann. Diese Kultur des empathischen und respektvollen Miteinanders ist für mich persönlich vorbildlich in meiner Arbeit als Filmkomponist, ebenso wie in der Zusammenarbeit an der Filmuni.

**Wie bereichern diese Gespräche Ihre eigene Arbeit bzw. wie profitieren auch Ihre Studentinnen und Studenten davon?**

KARIM SEBASTIAN ELIAS: Es ist für mich ein Geschenk diese ganz persönlichen Einblicke gewährt zu bekommen. Ich denke beim Komponieren und auch im Umgang mit meinen Filmteams oft an die Gespräche und lasse mich davon immer wieder inspirieren und motivieren. Und ich bekomme immer wieder von unseren Studierenden den enormen Mehrwert gespiegelt, anhand von aktuellen Produktionen das Filmemachen und Filmwissen zu vermitteln. Es macht zukünftigen Filmschaffenden einfach Mut zu sehen, dass viele unserer Alumni und Lehrenden so erfolgreich sind und die Filmlandschaft auf nationaler und internationaler Ebene mitprägen. Zudem wird die Masterclass maßgeblich von Studierenden und Alumni der Filmuni umgesetzt.

**An was arbeiten Sie derzeit als Filmkomponist?**

KARIM SEBASTIAN ELIAS: Aktuell komponiere ich die Musik zum Kinofilm „[Die geschützten Männer](/movie/die-geschuetzten-maenner)“ von [Irene von Alberti](/person/irene-von-alberti). Außerdem schließe ich zurzeit die Arbeit an einem Kinofilm von [Asli Özge](/person/asli-oezge) ab. Im Herbst erscheinen zwei Miniserien mit meiner Musik: „[Club Las Piranjas](/tvshow/club-las-piranjas_5)“ mit [Hape Kerkeling](/person/hape-kerkeling) und “Die zweite Welle” nach den Drehbüchern von [Sarah Schnier](/person/sarah-schnier).

*Barbara Schuster*



Filmkomponist Karim Sebastian Elias über die Masterclass Film: „Inspirierende Wechselwirkung“

Karim Sebastian Elias ist ein renommierter Filmkomponist. Seit 2017 gewährt die von ihm initiierte Masterclass Film Einblicke in die künstlerische Arbeit, Abläufe, Inspirationen und Herausforderungen von Filmschaffenden. Sie ist eine Kooperation der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit ZDFKultur, der Deutschen Filmakademie und der GEMA Stiftung. Hier sehen wir ihn im Gespräch mit Edward Berger