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Kino

Neue Rechtslage seit 1. Januar: Wertvolle Rechte bei Produzenten

Überraschende Wende: Mit der Urheberrechtsnovelle (Zweiter Korb) sind die Produzenten plötzlich im Besitz von deutlich umfangreicheren Rechten als bisher.

ak28.04.2008 13:10
Kerstin Gühne und Kaya Heidl (beide Sony Pictures Television International) und Alexandra Bauermeister (Kinowelt)
Kerstin Gühne und Kaya Heidl (beide Sony Pictures Television International) und Alexandra Bauermeister (Kinowelt)

"Das Kino bleibt die Marketinglokomotive bei der Spielfilmauswertung, es wird jedoch zu einer Verschiebung der Verwertungsfenster innerhalb der Wertschöpfungskette kommen", prognostizierte Kerstin Gühne, Vice President German Language Territories Sony Pictures Television International, am 17. April in München. Bei dem Workshop "Digitale Wertschöpfung für Film- und Fernsehproduktionen", den die MBA - Media Business Academy im Künstlerhaus am Lenbachplatz veranstaltete, sagt die Sony-Managerin außerdem eine weitere Verkürzung der Auswertungsstufe voraus. "Die dem Kino nachgelagerten Verwertungsfenster werden kürzer." Mitte April sorgte Warner mit der Ankündung für Aufregung, das dreimonatige Auswertungsfenster zwischen DVD und Video-on-Demand abzuschaffen und Filme künftig parallel zu veröffentlichen. Die neue Technik mache Filme und andere Videoinhalte immer häufiger überall verfügbar, so Eric Welbers, Geschäftsführer Beta Film und Eos Entertainment, was von den Konsumenten auch verlangt und genutzt werde. Weil die Transaktionskosten im digitalen Vertrieb weiter sinken, könnten auch Nischenprodukte inzwischen rentabel angeboten werden. Schätzungen gehen laut Welbers davon aus, dass in dem bisher nicht herausgebrachten Material enormes Umsatzpotenzial schlummere. Um dieses Potenzial zu nutzen, sei es aber wichtig, im Besitz umfangreicher Rechte zu sein und möglichst viele Sprachfassungen anbieten zu können. "Die Rechteverwaltung muss noch automatischer werden als das jetzt der Fall ist", sagte Welbers.

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