Preisregen für Hachmeisters "Schleyer"-Doku
Lutz Hachmeister wird für seine Dokumentation "Schleyer - Eine deutsche Geschichte" gleich doppelt ausgezeichnet: mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Gold in der Kategorie Information & Kultur und mit dem Publikumspreis der Marler Gruppe. Blickpunkt:Film sprach mit dem Filmemacher über den Siegerfilm und künftige Projekte seiner Firma HMR.
Lutz Hachmeister ist nicht bescheiden, aber realistisch. Wenn seine HMR Produktions GmbH ein Filmprojekt realisiere, sagt Hachmeister, tue sie dies "auf einer Ebene, die eigentlich immer in der Nähe von Preisen ist". Mit der höchsten Auszeichnung, die das Marler Grimme-Institut zu vergeben hat, dem Grimme-Preis mit Gold, hat Hachmeister dennoch nicht gerechnet. "Es gibt immer Vorbehalte, einem ehemaligen Institutsleiter einen Preis zu geben", erklärt Hachmeister, der selbst sechs Jahre lang Direktor des Grimme-Instituts war. Dass die Jury sich trotzdem für seine Dokumentation über das Leben von Hanns-Martin Schleyer entschieden hat, hängt für den Autor und Regisseur mit zwei Dingen zusammen: "Zum einen bin ich jetzt schon acht Jahre nicht mehr am Institut, und zum anderen war das Thema wohl so gravitätisch und einschneidend, dass man es in diesem Fall wohl verantworten konnte, den Grimme-Preis in Gold zu vergeben." Der Preis, so Hachmeister weiter, bedeute ihm "sehr viel", allein deshalb, weil er wisse, "wie intensiv in den Jurys um die Preisvergabe gerungen wird". Für einen Dokumentarfilm, urteilt der Filmemacher, sei der Grimme-Preis sicherlich die wichtigste Auszeichnung in Deutschland, der Fernsehpreis, "in den intellektuell am meisten investiert" werde. Hachmeister selbst ist mit seiner Dokumentation "zu 80 Prozent" zufrieden. Gern hätte er noch etwas länger Zeit gehabt, daran zu arbeiten, Kommentar einzusparen und stattdessen die Zeitzeugen noch länger zu Wort kommen und sich gegenseitig ergän-