Blickpunkt:Film

Kino

Blickpunkt:Film: Sind Sie bei "Zauberhafte Schwestern" bewußt der Tradition von "Die Hexen von Eastwick" gefolgt?

Griffin Dunne: Nein. Als Denise Di Novi mir das Drehbuch schickte, hieß es nur, daß es sich um Hexen handele. Was mich daran interessierte, war der Familiensinn, daß die Protagonistinnen Außenseiter in einer Kleinstadt waren und über diese besondere Gabe verfügten. Die Familientragödie und die Liebesgeschichte berührten mich. Ich dachte nicht daran, die Geschichte mit anderen Hexenfilmen zu vergleichen, weil ich sie nicht als Film über Hexen betrachtete.

BF: Der Film spricht unterschiedliche Gefühlsebenen zwischen Komik und Grauen an.

GD: Ich wollte etwas machen, das nicht einseitig emotional wirkt. Ich mochte all die verschiedenen Plotwendungen und Gefühle. Der Film dreht sich um Gegensätze, nicht nur um zwei gegensätzliche Schwestern: Es gibt schwarze und weiße Liebe, die hellen und dunklen Aspekte unseres Lebens und wie die Schwestern damit zurechtkommen. Es ist eine Gespenstergeschichte, aber auch eine Lovestory. Die größte Herausforderung war, diese Gegensätze zu verbinden.

BF: Hatten Sandra Bullock und Nicole Kidman schon zugesagt, als Sie eingestiegen sind?

GD: Sandra Bullock war bereits interessiert, als Denise Di Novi Nicole Kidman und mir das Buch schickte. Es waren die ersten Namen, die ich hörte. Von dem Moment an, konnte ich mir niemand anderes in den Rollen vorstellen. Sandy wurde besetzt, aber mit Nicole war es Schwerstarbeit.

BF: Wurden die beiden bei der Vorbereitung miteinbezogen?

GD: Ständig. Wenn man mit so talentierten Leuten arbeitet, liegt es im Interesse des Regisseurs, die besten Ideen herauszufiltern.

BF: Wie unterscheidet sich die Arbeitsweise der beiden?

GD: Nicole treibt es immer weiter. Sie kam frisch vom Dreh mit Stanley Kubrick und war daran gewöhnt, 70 bis 80 Klappen durchzuspielen, so daß Nicole sich immer noch weiter einleben kann, während Sandy den richtigen Ton nach den ersten zwei oder drei Klappen trifft. Aber trotz unterschiedlichster Arbeitsweisen funktionierte ihre Chemie immer.

Regisseur Griffin Dunne zu 'Zauberhafte Schwestern'