Roman Kuhn mit neuer Firma
Nach der Insolvenz von Lounge Entertainment hat Ex-Vorstand Roman Kuhn neue Pläne: Seine Neugründung Crossing Pictures widmet sich innovativen Werbeformen und hat die Spielfilmprojekte von Lounge übernommen.
Fünf feste Mitarbeiter hat die neu gegründete Berliner Produktionsfirma Crossing Pictures. Mit 49 Prozent ist eine Gruppe um Ex-Bertelsmann-Vorstand Michael Dornemann beteiligt. Die schwierige Situation auf dem Kino- und TV-Markt sieht Mehrheitsgesellschafter Roman Kuhn als "scheinbar tote Zeit, die einen idealen Humus für neue Formate bietet". Seine Chance sieht er in der Verschmelzung von Werbung und Spielfilm. Deshalb plane Crossing Pictures eine Reihe von zehn Kurzfilmen, in welcher "Produkte nur auf der Image-Ebene vorkommen". Derzeit befindet sich ein unter Kuhns Regie gedrehter Pilotfilm, der die Werbemöglichkeiten demonstriert, in Postproduktion. Peter Gersina, Dominik Graf, Robert Schwentke, Peter Thorwarth und Christoph Schlingensief werden im Bereich Werbung exklusiv für Crossing Pictures arbeiten. Kuhn sieht seine Idee jedoch nicht als Product Placement. Denn im Unterschied zu dieser Werbeform würden die Filmideen der Regisseure durch den Werbepartner nicht verändert. Vorstellen kann er sich auch, dass die Kurzfilmreihe im Kino läuft oder auf DVD erscheint. Das zweite Standbein von Crossing Pictures sind die Rechte aus der Insolvenzmasse von Lounge Entertainment. Für zwei TV-Movie-Projekte gibt es bereits Interessenten, zahlreiche andere Projekte werden gerade auf ihre Realisierbarkeit durchleuchtet. Die Verwertung von "A Woman and a Half", einer Dokumentation über Hildegard Knef, ist bereits besiegelt. Der Film wurde am 26. Januar auf NDR 3 ausgestrahlt und kommt in mehreren deutschen Städten in die Programmkinos, die DVD ist in Produktion.