Sunshine will auf Weltmarkt
Die junge Münchner Firma Sunshine Filmproductions & Scriptdevelopment hat eine Beteiligungsgesellschaft für Filmdevelopment gegründet. Das gesammelte Geld soll in internationale Qualitäts-Kinoprojekte fließen.
Mit "The Devil of the Island", für den sich das US-Unternehmen F5 eine Koproduktionsoption gesichert hat, ist das erste Projekt unter Dach und Fach. Es soll 2001 gedreht werden, F5 hat den Film auf 30 Mio. Dollar budgetiert und will ihn zur Hälfte finanzieren. Der deutsche Anteil wird gerade verhandelt, so Sunshine-GF Nadja Saleh. Das Interesse aus den USA war auch der Auslöser, nun eine Beteiligungsgesellschaft als GmbH & Co. KG zu gründen, mit der international vermarktbare Projekte entwickelt werden sollen. Die GmbH soll aus zehn Kommanditisten bestehen, die je 100.000 Mark einlegen. "Für einige ist diese Summe eher zu gering, aber wir wollen uns schrittweise entwickeln", erklärt die künftige GF der GmbH, Andrea Breme, die relativ niedrige Gesamteinlage. Der Kreis der Anleger, die sich noch bis Ende 2001 beteiligen können, sollte "einen Bezug zu Kino haben und hinter den Projekten stehen". Um Spekulationen vorzubeugen, wird von den Anlegern erwartet, ihre Einlage in den ersten anderthalb Jahren fest in der Gesellschaft zu binden. In welche Projekte investiert wird, soll stets transparent gemacht werden. "Wir wollen nur gute Filme machen, die weltweit ihr Publikum finden. Wir machen ausdrücklich kein rein deutsches Kino", beschreibt Saleh die Ausrichtung ihrer Firma. Als Problem sieht Saleh den Mangel an international verwertbaren Stoffen. Die Bücher lässt Sunshine von US-Scriptdevelopern auf Kommerzialität ausrichten, wobei die Autoren und möglichst auch Verleiher und TV-Verwerter mit an Bord kommen sollen. Zu den weiteren Projekten gehören die deutsch-italienische Koproduktion "Roma - Amor", für die Gudrun Landgrebe im Gespräch ist. Zur Fußball-WM 2002 soll die deutsche Komödie über eine schwule Fußballmannschaft, "Elf Freunde sollt ihr sein", ins Kino kommen, für die man Burkhard Driest als Idealbesetzung sieht. Dazu kommen die beiden Filme "The Village" und "The Highpriest". Saleh sieht die Aussichten der bislang aus drei Mitarbeitern bestehenden Firma positiv: "Als Independent-Producer haben wir gute Chancen, wenn das Netzwerk stimmt."