Titelbild mit BeamTitling-System
Nach Auswertung ihres Pilotprojekts zur Untertitelung für Hörgeschädigte weist die Berliner Firma Titelbild auf einen deutlichen Bedarf an Untertiteln für aktuelle deutsche Kinofilme hin.
Es zeigt sich anhand der vorliegenden Ergebnisse, dass Hörgeschädigte durchaus ein ernst zu nehmendes Zielpublikum für aktuelle Kinoproduktionen sind. Im Rahmen des Pilotprojekts "Kino für Hörgeschädigte" im Berliner Kant-Kino wurden zu jeweils zwei Terminen im November und Dezember 2003 die Filme "Luther" bzw. "Stille Liebe" mit speziellen Untertiteln für Hörgeschädigte vorgeführt. Demnach schauten sich "Luther" an den beiden Mittwoch-Terminen 155 bzw. 57 Besucher an, im Vergleich dazu ergab der nicht untertitelte Mittwochsschnitt nur 41 Besucher. Auf eine ähnliche Frequenz - immer vor dem Hintergrund, dass für diese Veranstaltungen speziell geworben wurde - kam auch "Stille Liebe" mit 97 bzw. 89 Besuchern an den speziellen Vorführtagen (im Vergleich der "normale" Mittwochsschnitt mit drei Besuchern). "Durch das zusätzliche Angebot konnten die Besucherzahlen gesteigert werden", resümiert Titelbild. Die Gruppe der Hörgeschädigten stelle "ein bisher unberücksichtigtes Potenzial an Kinogängern dar". Eine gelegentliche Laserung mit Untertiteln sei allerdings langfristig "keine zufrieden stellende Lösung", da der organisatorische Aufwand - die Verschickung des untertitelten Films - viel zu hoch sei. Außerdem habe jedes Kino die Kopie nur wenige Tage zur Verfügung und müsse jeden Termin speziell bewerben. Ein Kinotag für Hörgeschädigte könne sich so nicht etablieren.