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Kino

Tobis-Chef Kilian Rebentrost sieht expansive Phase

Nach dem Rückkauf der StudioCanal-Anteile ist die Situation der Tobis Film besser denn je. In Cannes hat Kilian Rebentrost, dem die Firma nun zu 100 Prozent gehört, für 24 Mio. Euro acht Filmprojekte gekauft, darunter Baz Luhrmanns "Alexander der Große". Die neue expansive Phase, die auch den Einstieg ins Videogeschäft vorsieht, erläutert er im Gespräch mit Blickpunkt:Film.

uh19.06.2003 08:42
Kilian Rebentrost (M.) und sein Tobis-Team: "Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, und fühlen uns auch als Truppe so."
Kilian Rebentrost (M.) und sein Tobis-Team: "Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, und fühlen uns auch als Truppe so."

"Eigentlich sind wir eine Firma, die nicht so gern nach außen in Erscheinung tritt. Wir machen lieber still vor uns hin", meint Rebentrost beim Besuch in der Tobis-Villa in Berlin-Dahlem. "Aber man soll aus unserer publizistischen Zurückhaltung nicht entnehmen, dass es uns an Selbstbewusstsein mangelt." Die Rolle der Tobis, inzwischen eine der ganz wenigen deutschen Independent-Firmen, die im internationalen Lizenzhandel eine Rolle spielen, beschreibt er mit gepflegtem Understatement und einer gehörigen Portion trockenem Humor. Dass zu viel publizistische Zurückhaltung nur zu Spekulationen führt, ist ihm bewusst. "In Cannes gab es eine ausländische Zeitung, die glaubte, zu jeder Firma etwas schreiben zu müssen: die 100 wichtigsten Player im Filmgeschäft, und da gehörte Tobis irgendwie dazu. Und weil zu wenig veröffentlicht ist, haben sie sich etwas zusammengebastelt. Die meinten in unserer Trennung von StudioCanal negative Aspekte zu sehen, während wir nur positive Seiten sehen." Die Beteiligung von StudioCanal mit 60 Prozent an der Tobis habe am Anfang zu vielen Hoffnungen Anlass gegeben. Aber schon bald habe man unter den wirtschaftlichen Problemen des französischen Konzerns gelitten. Die Kombination mit Universal passte nicht zur Beteiligung an Tobis. "Zum damaligen Zeitpunkt war StudioCanal ein potenter Partner, und wir haben auf positive Impulse gehofft. Leider fiel das ganze Konzept des europaweiten Vertriebs auseinander, und letztlich hatten sie zwei Verleiher in Deutschland."

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