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Kino

Weischer-Gruppe initiiert digitales Werbekonzept

"Auch bei der Digitalisierung der Kinowerbung bleibt unser Hauptziel die Belieferung der Leinwände", sagt Enno Dietrich, Geschäftsführer der Union-Werbung, die ihrerseits zur Weischer Mediengruppe gehört. Dabei rückt der digitale Transport in den Mittelpunkt der Mittlertätigkeit.

stei25.09.2003 14:38
Enno Dietrich, Geschäftsführer der Union-Werbung
Enno Dietrich, Geschäftsführer der Union-Werbung

Zu diesem Zweck wird eine zuverlässige, offene Software entwickelt, die mit jedem System kompatibel ist und keine technischen Abhängigkeiten etwa von Systemen einzelner Hersteller erzeugt. Die Software wird so angelegt, dass sie jederzeit an aktuelle technische Entwicklungen angepasst werden kann. "Wir wollen eine intelligente Software entwickeln, die auf jeder Standardsoftware läuft und die wir jederzeit hochskalieren können", sagt Dietrich. "Dabei lassen wir uns von den Bedürfnis-sen und Wünschen unserer Kunden leiten." Deren Wünsche lauten: günstigere Kopien, kürzere Timelines und spezifischere Buchungen. All dies wäre mit der digitalen Verbreitung von Werbung möglich. Kopierkosten fallen weg, da die Werbung, die in der Regel ohnehin digital aufgezeichnet wird, als mpeg-Datei verschickt wird, die Timelines würden sich durch diese Distributionsart auf zwei bis drei Tage verkürzen und die Werberolle könnte zielgerichtet auf Leinwand, Film, Zielgruppe und Uhrzeit direkt im Kino zusammengestellt werden, ohne dass Zusatzkosten anfallen. Auch Alongenwerbung wird so erheblich verbilligt, da unkompliziert vor Ort der Hinweis auf den entsprechenden Händler angehängt werden kann. "Das sind alles Chancen für die Werbetreibenden, die wie bei Radio- oder Zeitungswerbung kurzfristig reagieren wollen, aber auch für die Kinobesitzer, denn das ist eine Frage der Lebenserhaltung. Wer weiß schon, ob wir in fünf Jahren noch Zigarettenwerbung haben", richtet Enno Dietrich den Blick in die Zukunft. Aber er gibt auch zu bedenken, dass die Differenzierung durch digitale Werbung zwar ein Mehr an Kunden gerade auf regionaler Ebene bedeuten kann, aber nicht zwangsläufig auch einen höheren Umsatz. Die Weischer Mediengruppe sieht ihre Stärke in der Vermarktungsleistung und Distribution von Werbung, nicht in der Bereitstellung von Technik wie Projektoren, Server und der Kinoinfrastruktur. Dies wird Sache der Kinos bleiben. Auch wird sie sich nicht an der Finanzierung der neuen Technik beteiligen, aber unterstützend tätig sein. Die Software wird so günstig wie möglich gehalten, damit sie sich die Kinos auch leisten können. Als Übertragungsweg wird das Internet genutzt (etwa mittels DSL-Flatrate). Die Spots können in HD-Qualität (2K) geliefert werden. Sollten der von den Hollywood-Studios gewünschte 4K-Projektions-Standard technisch realisierbar geworden sein, dann soll auch diese Qualität mit Hilfe der Weischer-Software geliefert werden können. Als Showcase werden im Winter je eine Leinwand in Hamburg und Berlin komplett digital ausgerüstet, um das Weischer-System demonstrieren zu können.

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