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Kino

Werner Possardt zur Insolvenz seiner Calypso Film

Im Jahr 1980 wurde sie gegründet, im April 2002 musste sie in die Insolvenz: Die Kölner Calypso Film Produktion von Werner Possardt, bekannt durch Produktionen wie "Swimming Pool - Der Tod feiert mit" und "Operation Noah", ist ein frühes Opfer der um sich greifenden Branchenkrise.

mb20.08.2002 12:40
Werner Possardt
Werner Possardt

Werner Possardt schildert die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit seines Unternehmens: "Bei allen Sendern, gerade aber auch bei den Privaten, für die wir viel gearbeitet haben, werden inzwischen wesentlich weniger Movies in Auftrag gegeben als noch vor wenigen Jahren. Als Minimum für das Unternehmen benötigten wir zwei bis drei Projekte im Jahr, machten aber nur noch eines." Zu diesem strukturellen Problem kam die Pleite von KirchMedia hinzu. Seit vielen Jahren bereitet Possardt mit erheblichen Investitionen einen großen internationalen TV-Zweiteiler vor, "Das Blut der Templer". Dieses historische Fantasydrama sollte gemeinsam mit Kirch in Produktion gehen, wurde dann aber abgesagt. Possardt: "Irgendwann konnte ich den Banken keine Perspektive mehr darstellen. Da war der Punkt erreicht, an dem ich zum Insolvenzrichter gehen musste." Possardt, der inzwischen als freier Producer und Berater tätig ist, prognostiziert: "Jetzt beginnt das große Sterben, noch viele Mittelständler werden den Bach runtergehen." Die Produktion des ProSieben-Thrillers "Nachtangst", der in Prag soeben abgedreht wurde, begleitete Possardt auf freier Basis. Sie wird von der Babelsberger Calypso Entertainment in Koproduktion mit dem Sender und dem GFP Medienfonds hergestellt. Calypso Entertainment wurde im Jahr 2000 - "als es uns allen noch sehr gut ging", so Possardt - als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert, das mit der Insolventen Kölner Calpyso keine rechtlichen Verbindungen hat. Geschäftsführende Inhaberin und Produzentin von "Nachtangst" ist Brit Tafelski.

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