X Filme feiert zehn Jahre gute deutsche Filme
X Filme Creative Pool und X Verleih gelten als Marke im In- und Ausland. "Lola rennt" und "Good Bye, Lenin!" sorgten weltweit nicht nur für Anerkennung, sondern auch für kommerziellen Erfolg. Und auch im zehnten Jahr nach der Gründung ist noch viel von den "X-Filmern" zu erwarten.
Als die Regisseure Wolfgang Becker, Dani Levy und Tom Tykwer sowie Produzent Stefan Arndt die Produktionsfirma X Filme Creative Pool 1994 gründeten, orientierten sie sich am Modell von United Artists: Arbeiten in einer gemeinsamen Infrastruktur, Bündelung von Know-how und persönlichen Erfahrungswerten. Mit Dani Levys "Stille Nacht" kam 1996 die erste Produktion ins Kino. Zwar hielt sich die Zuschauerresonanz in Grenzen, aber die X-Filmer ließen sich nicht von ihrem Ziel abhalten, "inhaltlich kompromisslose Filme mit einer klaren Konzeption" zu machen und auch international verkaufbar zu sein. Ein Jahr später befanden Jürgen Vogel und Christiane Paul "Das Leben ist eine Baustelle". Als Dritter im Bunde machte Tom Tykwer im gleichen Jahr mit "Winterschläfer" auf sich aufmerksam, ein vielschichtiges Generationenporträt von 30-Jährigen. "Lola rennt" brachte 1998 den internationalen Durchbruch. Tykwers dreimal aus verschiedenen Blickwinkeln erzählte Geschichte einer jungen Frau, die durch Berlin rennt, wurde in über 50 Länder verkauft. Die visuell brillant umgesetzte Betrachtung über Schicksal und Zufall erhielt u.a. sieben Deutsche Filmpreise, begeisterte Publikum und Kritik. Mit dem Liebesdrama um Schuld, Sühne und Erlösung, "Heaven" (2002), wagte sich Tykwer erstmals an eine internationale Produktion. Trotz polnischem Drehbuch, französischen Koproduzenten, Finanzierung durch Miramax und italienischem Drehort liegt "die zentrale Wurzel des Films in Deutschland", so Tykwer, "weil der Film von X Filme gestaltet ist". Und das ist wohl durchgehendes Kennzeichen aller Produktionen. Als sich 1999 X Filme auch für Nicht-Gesellschafter öffnete, bewies als Erster Sebastian Schipper mit "Absolute Giganten" über drei Hamburger Buddies, die von der Unbeschwertheit der Jugend Abschied nehmen, dass er gut in die Filmfamilie hineinpasste. Unruhe und Unsicherheit Heranwachsender zieht sich als Thema durch viele X Filme. Auch bei "Neuzugang" Hendrik Handloegten, der in "Liegen lernen" (2002) nach dem gleichnamigen Roman das Lebensgefühl einer ganzen Generation einfängt. In "Wie Feuer und Flamme" (2001), einer Liebesgeschichte zwischen einer jungen West-Berlinerin und einem Ost-Berliner Punk, geht es um Jugendliche in den Achtzigern. Aber es gibt auch etwas anderes als Jugendthemen. Levys Politthriller "Meschugge" (1999) folgt den Spuren von Faschismus. Beste Kritiken erhielt Michael Kliers "Heidi M." und Katrin Saß dazu den Deutschen Filmpreis 2001. Im April ergänzte Mennan Yapo mit dem Thriller "Lautlos" die breit gefächerte Produktpalette. Bisheriger Höhepunkt der X-Film-Ära: Wolfgang Beckers augenzwinkernder Blick auf die Nachwendezeit, "Good Bye, Lenin!" (2002), erfolgreich mit 6,5 Mio. Besuchern, ausgezeichnet u.a. mit sieben Deutschen Filmpreisen, reüssierte sogar in den USA und Frankreich. Auf 26 Projekte bringen es die X-Filmer, darunter "En Garde", der