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Berlinale Special

Adam Sandler: Spaceman und Spinnenfreund auf Netflix-Mission

Wenn man hört, dass der Speichel einer Spinne auf einem Helm eine wichtige dramaturgische Rolle in einem Science-Fiction-Drama spielt, denkt man: „Netflix spinnt“. Umso überraschender ist es, dass Johan Renck’s "Spaceman: Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt" als zutiefst menschlicher Film überzeugt.

Susanne von Kessel-Doelle22.02.2024 18:45
SPACEMAN. Adam Sandler as Jakub in Spaceman. Cr. Courtesy of Netflix © 2023.
Adam Sandler als tiefgründiger Spaceman Netflix

Betrachtet man den Werdegang des schwedischen Produzenten und Regisseurs Johan Renck, passt sein neuestes Werk "Spaceman: Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt" perfekt ins Bild. Videos für Madonna, Robbie Williams und Kylie Minogue gehören ebenso zu seinem Portfolio wie drei Folgen von „Breaking Bad“ und „The Walking Dead“ und zuletzt die Miniserie „Chernobyl“. Doch Analogien zu anderen Filmen mag Renck nicht. Die Frage einer Journalistin, ob der Film nicht an "Kafka" erinnere, verneint er: "Ich halte nichts davon, Verbindungen zu anderen Filmen zu suchen. Ich erzähle lieber eigene Geschichten. Und eines ist sicher: Adam Sandler als böhmischer Weltraumwissenschaftler Jakub, der mithilfe einer freundlichen außerirdischen Spinne zu sich selbst findet und lernt, eine innige Verbindung zu anderen „Lebewesen“ aufzubauen, ist ganz sicher keine Geschichte, die es schon einmal gegeben hat. Renck bringt es auf der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ich habe lange darüber nachgedacht, wie wir die Spinne darstellen. Etwas, das gleichzeitig so abstoßend und doch liebenswert ist. Und irgendwann kam mir eine Erkenntnis, die ich eigentlich schon im Alter von fünf Jahren hätte haben können: Es ist egal, wie etwas aussieht. Wenn es ein gutes Herz und eine gute Seele hat, dann ist es wunderschön."

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