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Recherchegruppe ermittelte

Oliver Stone muss sich wegen Kasachstan-Doku öffentlicher Kritik stellen

Eine gemeinsame Recherche von "SPIEGEL", ZDF, der österreichischen Tageszeitung "Der Standard", der Schweizer Mediengruppe Tamedia, dem "Organized Crime and Corruption Reporting Project" (OCCRP) und dem kasachischen Enthüllungsportal "Vlast" hat Oliver Stone Ärger eingebracht. Hat er einen bezahlten Propagandafilm gedreht?

Susanne von Kessel-Doelle06.03.2024 10:01
Oliver Stone muss sich wegen Kasachstan-Doku öffentlicher Kritik stellen
Oscar-Preisträger Oliver Stone, hier bei der Premiere von "Nuclear Now" IMAGO / ZUMA Wire

Oliver Stone schreitet, umringt von Personal, durch ein Spalier goldgerahmter Fotos mit Angela Merkel, mit Chinas Xi Jinping, mit Wladimir Putin. Neben Putin sitzt lässig beim Kaffee der ehemalige Machthaber Nasarbajew. 2020 ist es ein Jahr her, dass er nach rund 30-jähriger Herrschaft als Staatspräsident abtrat. Noch immer trägt er in Kasachstan den Ehrentitel »Führer der Nation«. In seinem Dokumentarfilm „Qazaq – History of the Golden Man“ sei der dreifache Oscar-Preisträger zum „Stichwortgeber“ mutiert, kritisiert der Spiegel. Er ließe den Staatsmann lange ausreden, traue sich kaum, ihn zu unterbrechen. Soweit der Hintergrund. Konkret zeige die gemeinsame Recherche, dass „nicht nur Stone, sondern auch ein Team um Nasarbajew über die Fragen im Interview entschieden hat“. Statt einer Dokumentation über einen Diktator, dem Menschenrechtsverletzungen wie die Folterung von Regimegegnern vorgeworfen werden, habe das Publikum eine aus Kasachstan finanzierte und gesteuerte PR-Show gesehen.

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