Blickpunkt:Film

Produktion

Das Problem der steuerlichen Behandlung von Koproduktionen belastet den deutschen (Ko-)Produktionsstandort nun bereits seit Jahren - in unterschiedlicher Ausprägung je nach Bundesland. Grund dafür ist eine geänderte Verwaltungspraxis, wonach jede
einzelne Koproduktion ein eigenes Steuersubjekt darstellen und damit das Projekt
nicht mehr auf der Ebene des Produktionsunternehmens besteuert würde. „Wenn
diese Praxis sich bundesweit durchsetzt, drohen dramatische Folgen für die
Filmwirtschaft“, warnt die [Produzentenallianz](/company/allianz-deutscher-produzenten-film-und-fernsehen), der zufolge eine „Zäsur für die Film- und Fernsehbranche“ im Raum steht.

Weiter heißt es: „Durch die steuerlichen Folgen würde der gerade kulturpolitisch besonders bedeutende Koproduktionsbereich stark geschwächt. Die Filmwirtschaft würde mit überhöhten Ertragssteuern belastet werden – bis hin zur Zahlung von Ertragssteuern auf Verluste. Dies kann zur Gefährdung von zahlreichen Arbeitsplätzen sowie einer Insolvenzwelle für Filmunternehmen führen. Betroffen wären insbesondere die kleinen und mittelständischen Produktionsunternehmen.

Grundsätzlich erkannt ist das Problem seitens der Politik, wie Verbandsgeschäftsführer [Björn Böhning](/person/bjoern-boehning) betont - nicht zuletzt haben die Regierungsparteien es bereits im Koalitionsvertrag zur Abhilfe adressiert. Auch mehrere Bundesländer sowie die Förderinstitutionen von Bund, Ländern und auf europäischer Ebene drängen auf eine Lösung.

Am 26. Januar steht das Thema nun auf der Tagesordnung bei der Finanzministerkonferenz. An die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder richtet die Produzentenallianz den Appell, diesen Termin zu nutzen, „um ein klares Signal für eine faire Besteuerung, für den Koproduktionsstandort Deutschland sowie eine sachlich angemessene Lösung zu setzen!“ Denn der klare politische Auftrag laute: „Koproduktionen sollen möglich bleiben!“