REVIEW KINO: „Im letzten Sommer“ von Catherine Breillat
Catherine Breillat ist als Filmemacherin immer für einen Aufreger gut. Das ist auch im Fall von „Im letzten Sommer“ mit Léa Drucker nicht anders, der im Wettbewerb von Cannes Weltpremiere feierte und nun im Verleih von Alamode in die deutschen Kinos kommt. Was so bemerkenswert ist an dem transgressiven erotischen Drama, lesen Sie in unserer Besprechung.
Es mögen zehn Jahre vergangen sein seit der letzten Regiearbeit von Catherine Breillat, „Missbrauch“ mit Isabelle Huppert aus dem Jahr 2013. Unverändert ist das Talent der 75-jährigen französischen Filmemacherin, ihren Finger in die Wunden von Anstand und Mores zu legen, Tabus zu brechen, Aggression und Transgression zu verbinden zu einem filmischen Reigen, der sein Publikum herausfordert. Wie das in der Blütezeit Breillats der Fall war, als sie mit „Romance“ und „Meine Schwester“ ihre unapologetischen Meisterwerke vorlegte. Wie sie das auch danach immer wieder aufblitzen ließ, etwa wenn sie mit dem Pornostar Rocco Siffredi arbeitete oder sich mit dem ihr typischen belustigten Blick an der französischen Aristokratie abarbeitete.