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REVIEW TALLINN: „Invisibles“

In ihrem Debüt setzt sich die Kanadierin Junna Chif mit höchst relevanten Thematiken rund um Sexarbeit und Stigmata gegenüber Menschen mit Behinderung ein. Hier unsere Besprechung.

Lea Morgenstern17.11.2025 09:52
REVIEW TALLINN: „Invisibles“
„Invisibles“ PÖFF

„Sexarbeiter und Menschen mit Behinderung sitzen im gleichen Boot. Sie werden marginalisiert, weil die Menschen sie nicht verstehen – oder nicht verstehen wollen.“ Dass Elizabeth einmal in einer Talkshow sitzen und diese Worte sagen würde, hätte sie zu Beginn von „Invisibles“ wohl nicht für möglich gehalten. Sie ist Burlesque-Tänzerin und Sexarbeiterin, möchte ihren Job nun aber aufgeben, denn jahrelang musste sie ihre stigmatisierte und in Kanada illegale Arbeit geheim halten,. Ihr letzter Kunde soll Floyd sein, ein Mann, der eine Arthrogrypose, also eine angeborene Gelenksteife, hat. Für Elizabeth ist die Situation ungewohnt, sie weiß nicht so recht, wie sie mit einem Menschen mit Behinderung umgehen soll. Nach einer kurzen, nicht unbedingt glatt laufenden Begegnung zeigt sie sich allerdings entschlossen und möchte nicht aufgeben. Stattdessen bittet sie Floyds Pfleger, sie mitzunehmen und ihr mehr über den Umgang mit Behinderungen zu erklären. Der ein oder andere Fauxpas unterläuft ihr dennoch: Als sie etwa bei ihrer nächsten Begegnung von Floyds Studium erfährt, sagt sie, dass das in seiner Situation beachtlich sei. Er kontert: „Hast du studiert? Das ist aber beachtlich…“

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