Blickpunkt:Film

Weltweit haben die sechs größten Streamingdienste – [Apple TV+](/company/apple-tv), [Prime Video](/company/prime-video), [Disney+](/company/disney_a7), HBO Max, [Netflix](/company/netflix-germany) und [Paramount+](/company/paramount_1) – im ersten Halbjahr 2025 ganze 24 Prozent weniger fiktionale Original-Serien beauftragt als 2024. Das ist eine Erkenntnis der aktuellen Studie der Daten-Experten von Ampere Analysis.

In absoluten Zahlen ging es von 318 Formaten im vergangenen Jahr auf nun 242 Formate herunter. „Der Rückgang spiegelt die Neubewertung der ursprünglichen Content-Strategien der Streaminganbieter angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit wider“, heißt es dazu in der Studie. Besserung in der zweiten Jahreshälfte könnten durch sich aufhellende weltwirtschaftliche Aussichten und mehr Sicherheit bei den US-Zöllen erreicht werden.

**Westeuropa besonders betroffen**

Noch spannender wird die Aufstellung von Ampere Analysis, wenn man sich die einzelnen weltweiten Regionen anschaut. Während für Nordamerika gleichbleibend 95 Projekte registriert wurden, litten vor allem die Regionen Westeuropa und Asien besonders unter der veränderten Content-Strategie der Streamer.

Für Westeuropa wurden im ersten Halbjahr 2024 noch 102 Original-Serien angegeben, 2025 waren das nur noch 57 Serien, was einem Rückgang von 44 Prozent entspricht. In Asien ging die Zahl von 83 auf 40 zurück. In Zentral- und Südamerika gab es dagegen sogar eine leichte Steigerung von 23 auf 27 Projekte.

Dazu gesagt werden muss, dass es im ersten Halbjahr 2024 aber auch einen stärkeren Wachstumskurs um 14 Prozent zum vergleichbaren Zeitraum 2023 gab. Damals spielte in die Zahlen verstärkt der Hollywood-Streik rein.

**Netflix & Apple konstant, Rückgang bei Prime Video signifikant**

Bei den sechs Top-Streamern am wenigsten zurückgefahren haben demnach Netflix und Apple TV+. Im Halbjahresvergleich ging es dort nur um 6 resp. 4 Prozent zurück. Am auffälligsten war die Zurückhaltung bei Amazons Streamingdienst Prime Video zu beobachten, wo es mehr als eine Halbierung bei den Original-Serien gab. Besonders stark wurde zum Beispiel in Indien eingespart.

Cyrine Amor, Research Manager bei Ampere Analysis, kommentiert die Ergebnisse: „Mehrere Faktoren unterstützen den Rückgang der Auftragsvergaben für Drehbücher im ersten Halbjahr. In erster Linie spiegelt diese Entwicklung die fortschreitende strategische Neuausrichtung der Geschäftsmodelle der Streaming-Anbieter nach dem Ende der Ära des Peak TV wider.“

Dies äußere sich in geringeren Investitionen in Eigenproduktionen, einer vorsichtigeren Herangehensweise bei Auftragsvergaben und einer stärkeren Abhängigkeit von Lizenzen in den Content-Strategien. „Das unsichere Wirtschaftsklima und die Aussicht auf eine Besteuerung internationaler Produktionen haben diese Trends weiter verschärft.“

In Partnerschaft mit unserer Schwesterpublikation THE SPOT media & film.

Ampere Analysis: Top-Streamer beauftragen im 1. Halbjahr weniger Originals