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Der [rbb](/company/rundfunk-berlin-brandenburg-rbb)-Rundfunkrat hat auf Vorschlag von Intendantin Ulrike Demmer am Mittwoch [Robert Skuppin](/person/robert-skuppin) zum neuen Programmdirektor gewählt. Er folgt damit auf Katrin Günther, die über die sogenannte Gelbhaar-Affäre stolperte. Skuppin erhielt 22 Stimmen, es gab sechs Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Eine einfache Mehrheit mit 17 Stimmen hätte schon gereicht.

Robert Skuppin leitete im rbb bislang die Contentbox Kultur und war davor Programmchef des Radiosenders Radio Eins. Der 1964 geborene Skuppin studierte in Berlin Publizistik, Politologie und Geschichte. 1988 startete er seine Arbeit als Nachrichtenredakteur bei Radio 100. Später wechselte er zu Radio 4U zum SFB. 1993 war seine nächste Station der Jugendsender Radio Fritz des ORB/SFB. 1997 folgte dann der Wechsel zu Radio Eins.

Skuppin sagte vor seiner Wahl in der Sitzung des Rundfunkrats auf die turbulenten vergangenen Jahre des rbb anspielend, in denen mehr über Compliance als über Inhalte gesprochen wurde: „Ich glaube, ich weiß, was der rbb kann. Und ich will, dass das von außen auch wieder gesehen wird. Wir sind ein Hidden Champion: mit einem fatalen Image, aber eigentlich einem starken Programm.“

Er bezeichnete sich selbst nicht als den allergrößten TV-Experten, sagte aber dazu: „Es geht bei einem Programmdirektor oder einer Programmdirektorin nicht darum, alles sehr gut zu können, sondern die richtigen Menschen zu haben, die etwas sehr gut können.“

rbb-Intendantin [Ulrike Demmer](/person/ulrike-demmer) kommentierte vor der Wahl: „Robert Skuppin ist ein Gestalter. Er steht für Umsetzungskraft, Kreativität, Klarheit und Mut. Mit seinem Mut öffnet er Räume, in denen sich Innovation entwickeln kann. Er liebt es auszuprobieren und zu experimentieren.“

Er verkörpere das, was der rbb in den Augen der Intendantin am meisten brauche. „Das beste Beispiel dafür ist Radio Eins. Er hat in den unterschiedlichsten Formaten Möglichkeiten für Begegnungen geschaffen.“ Ja, er sei umstritten. „Mit seiner Freude daran, Entscheidungen zu treffen, eckt er an. Er ist unbequem, auch für mich“, sagte Demmer. „Braucht der Sender ihn? Ja, das ist genau das, was wir jetzt brauchen.“

Im Vorfeld der heutigen Sitzung wurde Kritik an Demmers Vorschlag von Skuppin laut. Personalrat, Frauenvertreterinnen und der Redaktionsausschuss hatten Bedenken aufgrund unterschiedlicher Kritikpunkte geäußert. Etwa warf man Skuppin vor, dass dessen Ehefrau bis vor kurzem noch in der selben Abteilung arbeitete. Auch sein Führungsstil wurde in Frage gestellt.

Demmer kennt und schätzt Skuppin schon seit 1998, wie sie in der Fragerunde erzählte. Sie habe ihn nicht als Programmdirektor vorgeschlagen, weil sie mit ihm befreundet sei, sondern trotz der Freundschaft sich für ihn wegen der Kompetenz entschieden. Ein – sehr langer – Teil der eigentlich öffentlichen Sitzung, die auch im Internet übertragen wurde, wurde in der Fragerunde, als es um persönlichere Fragen ging, aufgrund des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht mehr öffentlich ausgestrahlt.

*In Kooperation mit unserem Schwestermedium Spot Media & Film*

Robert Skuppin wird neuer rbb-Programmdirektor