Review TV: „Faithless“
Der schwedische Regiestar Thomas Alfredson inszeniert mit „Faithless“ eine Ménage-à-trois nach einem Drehbuch von Ingmar Bergman. Alfredson gelingt eine Hommage an die Regieikone, ohne dabei aktuelle Diskurse um sexuelle Gleichberechtigung auszublenden. Der deutsch-schwedische Schauspieler August Wittgenstein brilliert als gedemütigter Ehemann.
Es ist bezeichnend, dass in Thomas Alfredsons neuem Ehebruchsdrama „Faithless“ Sex selbst nur eine untergeordnete Rolle spielt. Würde man einen Supercut der sechsteiligen Serie erstellen, die Arte gemeinsam mit dem schwedischen Sender SVT produzierte, wären es vor allem die Blicke, die im Gedächtnis blieben. Kein Zufall: Alfredson bedient sich in der Bildsprache von „Faithless“ stark bei Ingmar Bergman, der die Vorlage für die Miniserie verfasste.