Blickpunkt:Film

Vor über 50 Jahren wurde [HBO](/company/hbo-films) gegründet, und machte sich im Lauf der Zeit einen Namen mit hochkarätigen Projekten wie [„Die Sopranos“](/tvshow/the-sopranos) oder [„Game of Thrones“](/tvshow/game-of-thrones). Seit fünf Jahren gibt es nun außerdem den zugehörigen Streamingservice HBO Max, für den CEO und Chairman Casey Bloys einen klaren Anspruch vorstellte: „Wir sind die Adresse für außergewöhnliche Stimmen, distinktive Perspektiven und Storytelling für ein erwachsenes Publikum. Unsere Originalserien stehen immer für Exzellenz.“

Wie bereits bekanntgegeben wurde, wird der Streamer ab 2026 in mehrere neue Märkte expandieren: Ab dem 13. Januar geht es in Deutschland und Italien los, im Verlauf des Jahres kommen außerdem auch Irland und Großbritannien dazu, Damit wird man schließlich laut [Sarah Aubrey](/person/sarah-aubrey), Head of Originals, in 100 Märkten weltweit vertreten sein. Diese betonte neben den von Bloys genannten Punkten außerdem, dass man vorrangig nach starkem Writing und überzeugenden Figuren suche; der primäre Fokus liegt auf Drama-Serien mit etwa einstündigen Folgen, daneben werden aber selbstverständlich auch Comedies und Dokumentationen angeboten.

##### Klare Strategie für die Max Originals

52 Wochen voller Programm verspricht Casey Bloys den Zuschauern pro Jahr, weshalb die wöchentliche Veröffentlichungsstrategie weiterhin überaus wichtig für den Streamer ist. „Wenn ich die Folgen jeder Serie auf einmal veröffentliche, haben wir ab Mai keine Serien mehr, die wir zeigen können“ sagte er augenzwinkernd. Außerdem bleiben die Produktionen selbstverständlich länger Gesprächsthema, wenn sie über einen Zeitraum von mehreren Wochen veröffentlicht werden – eine Strategie, auf die die meisten Streamer inzwischen setzen. Zusätzlich sollen die HBO Max Originals helfen, das Programm auszubauen: „Wofür die Max Originals stehen, war bisher vielleicht für Sie und ehrlich gesagt auch für uns etwas nebulös. Max Originals dienen jetzt einem ganz bestimmten Zweck: Kosteneffiziente und dennoch qualitativ hochwertige Geschichten mit einer größeren Anzahl an Episoden zu bieten, die jedes Jahr wiederkommen können.“ Die Krankenhausserie [„The Pitt“](/tvshow/the-pitt) machte den Anfang – und das mit vollem Erfolg. Neben begeisterten Stimmen seitens der Zuschauer, konnte die Serie außerdem fünf Emmys gewinnen und war für 13 Emmys nominiert.

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##### Starke Zahlen

Daneben sollen außerdem auch die IPs von [Warner Bros.](/company/warner-bros-entertainment)wie etwa [„The Penguin“](/tvshow/the-penguin) Aufmerksamkeit generieren. „Sie sehen ein Rezept, das für uns zu großem Erfolg geführt hat“, so Bloys, der diese Aussage auch direkt mit Zahlen belegte. In den letzten zehn Jahren durfte sich HBO über eine Vielzahl an Emmys freuen: acht in der Kategorie Outstanding Drama, vier für die beste Comedy, sieben als Limited Series, zehn in der Kategorie Varitey und 13 im Dokumentarbereich. Bei der Emmy-Verleihung 2025 erhielt der Streamer ganze 142 Nominierungen für 20 Produktionen. Zusätzlich zählte HBO Max im vergangenen Jahr etwa 20 Millionen neue Abonnenten – eine Zahl, die durch die Ausweitung in neue Märkte im kommenden Jahr noch einmal steigen dürfte.

##### Lokale Produktionen, weltweiter Erfolg

Um auch dort die Zuschauer für sich zu gewinnen, setzt man nicht nur auf Projekte aus den USA, sondern auch landeseigene Produktionen. „In den vergangenen 12 Monaten haben wir begonnen als ein weltweites Team zu arbeiten; das bedeutet, erstmals sehen wir unseren Zeitplan durch eine globale Linse. Diese Produktionen sind bedeutend für unseren Erfolg in den einzelnen Regionen und können jederzeit auch weltweit erfolgreich werden“, so Bloys. Gleichzeitig besteht aber laut eigenen Aussagen kein Druck, Serien mit internationalem Appeal umzusetzen. Stattdessen solle man sich schlicht darauf fokussieren, das bestmögliche Produkt für den eigenen Markt zu erschaffen. Eigene Produktionen seien aus finanziellen Gründen nicht in allen Ländern möglich, doch wurden beispielsweise für Deutschland gleich mehrere hochkarätige Projekte angekündigt, darunter das [„4 Blocks“](/tvshow/4-blocks)-Prequel „4 Blocks: Zero“, dem Bloys auch großes internationales Potenzial zuspricht. Der erste Trailer wirkte definitiv so dreckig und hochwertig, wie man es von der Serie gewohnt ist. Und zumindest Drama-Chefin Francesca Orsi zeigte sich laut Aubrey begeistert und sagte während der ersten Trailer-Sichtung zu ihr: „Wer ist dieser Regisseur? Die Serie sieht heiß aus.“ Für das Publikum ist bisher allerdings nur ein kurzer Teaser veröffentlicht worden.

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Doch wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Schließlich befinden wir uns in einer Zeit, in der sich die Zuschauer mit einer Flut von Angeboten konfrontiert sehen und sich zunehmend darüber beschweren, zu viele verschiedene Streaminganbieter abonnieren zu müssen, um eine ansprechende Bandbreite an Programm geboten zu bekommen, Bei dieser Frage blieb Bloys gelassen. Klar sei ihm die Konkurrenz durch andere Anbieter bewusst, die gebe es schließlich schon lange. „Aber worüber ich mir die meisten Gedanken mache, ist, die Standards von HBO aufrechtzuerhalten. Man darf sich nicht zu viel über die Konkurrenz sorgen.“ Selbstbewusst zeigte er sich aber nicht nur bei dieser Thematik, sondern auch bei der Vorstellung des Programms für 2026.

##### Bekannte Franchises als Erfolgsgaranten

Sicher einer der am meisten erwarteten Starts für das kommende Jahr ist die im ersten Quartal erscheinende Serie [„A Knight of the Seven Kingdoms“](/tvshow/a-knight-of-the-seven-kingdoms). Diese spielt etwa hundert Jahre vor den Ereignissen von „Game of Thrones“ und fokussiert sich auf Ser Duncan the Tall (gespielt vom ehemaligen Rugby-Spieler [Peter Claffey](/person/peter-claffey)) und seinen jungen Knappen, dessen Schauspieler [Dexter Sol Ansell](/person/dexter-sol-ansell) von Showrunner [Ira Parker](/person/ira-parker) scherzhaft als „der beste Kinderdarsteller, den es jemals auf dem Planeten Erde gab“ angekündigt wurde.

Insgesamt soll die Serie weniger düster sein, als die bisherigen Produktionen rund um die Welt von Westeros – stattdessen bewegt man sich hier in eine komödiantische Richtung, die in ersten Einblicken etwa an „Ritter aus Leidenschaft“ erinnerte. „Ich glaube, wir können in Sir Duncan sehr viel finden, mit dem wir uns identifizieren. Er kommt aus den Slums in Westeros und kennt nichts und niemanden und findet diese ganzen Lords und Ladies absurd. Er weiß auch nicht so richtig, ob sie sich über ihn lustig machen oder nicht. Daraus entsteht sehr viel starke Comedy“ erklärte Parker. Außerdem sei die Figur laut ihm „simpel und ungeschliffen – und das ist diese Serie auch.“ Eine zweite Staffel wurde bereits bestellt.

![„A Knight of the Seven Kingdoms“ (Credit: WBD/ HBO)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/5fe21789-ef89-4bfa-bc2a-3d2f56035d5f.jpg)

Und natürlich dürfen die Zuschauer sich auch auf eine neue Staffel [„House of the Dragon“](/tvshow/house-of-the-dragon) freuen, die im zweiten Quartal 2026 anlaufen wird. Angekündigt wurde außerdem schon eine vierte Staffel – so können Fans laut Bloys bis 2028 pro Jahr eine neue Staffel aus der Welt von Westeros erwarten.

Ebenfalls erfolgversprechend ist die dritte Staffel [„Euphoria“](/tvshow/euphoria_7), die in Quartal zwei starten wird. Bereits drei Jahre mussten die Fans auf die Fortsetzung der Geschichte warten, was unter anderem den Streiks in Hollywood geschuldet sein dürfte, laut Hollywood Reporter aber ebenfalls mit Differenzen zwischen Showrunner [Sam Levinson](/person/sam-levinson) und dem restlichen Team und Cast zusammenhängen könnte. Was auch immer der Grund sein mag – die neue Staffel konnte letztendlich abgedreht werden und spielt fünf Jahre nach den Ereignissen von Staffel zwei. Die Figuren sind nun nicht mehr in der High School und gehen unterschiedliche Wege. „Am Ende geht es darum, wie es ist, wenn man aus dem Sicherheitsnetz der Schule raus ist und herausfinden muss, wer man in der Welt ist und was einem wichtig ist. Es steht mehr auf dem Spiel als in der Vergangenheit, weil die Konsequenzen real sind“ erklärte Levinson.

So befindet sich Rue ([Zendaya](/person/zendaya)) in Mexiko, und versucht mit innovativen Ideen ihre Schulden bei Laurie abzubezahlen. Die inzwischen von Social Media besessene Cassie ([Sydney Sweeney](/person/sydney-sweeney)) lebt mit Nate ([Jacob Elordi](/person/jacob-elordi)) zusammen, den sie im Verlauf der Staffel wohl auch heiraten wird, währned Jules ([Hunter Schafer](/person/hunter-schafer)) unterdessen an der Kunsthochschule studiert, aber versucht, jegliche Verantwortung um jeden Preis zu vermeiden. Hochtrabend kündigte Levinson an: „Ich glaube, das ist unsere beste Staffel bisher!“

##### Superhelden der etwas anderen Art

Warner Bros. Discovery ermöglicht es HBO außerdem, auf Figuren aus dem Hause DC zuzugreifen, wie bereits mit der hochgelobten Serie „The Penguin“ geschehen. Ebenfalls sehr geerdet wirkte „Lanterns“ (Quartal 3), die sich um die intergalaktischen Cops John Stewart ([Aaron Pierre](/person/aaron-pierre)) und Hal Jordan ([Kyle Chandler](/person/kyle-chandler)) dreht.

Nicht intergalaktisch, aber zumindest postapokalyptisch wird es mit „Stuart Fails to Save the Universe“, einem Spin-off zur Sitcom [„The Big Bang Theory“](/tvshow/the-big-bang-theory). Im Mittelpunkt steht der erneut von [Kevin Sussman](/person/kevin-sussman) verkörperte Stuart Bloom, der versucht den Schaden rückgängig zu machen, den er im Universum angerichtet hat. Hier möchte man sich in eine neue Richtung für das Franchise bewegen, wie Casey Bloys bestätigte: „Es ist die Art von Serie, die Leonard, Sheldon, Howard und Raj lieben würden.“ Bilder oder Clips gab es bisher allerdings nicht zu sehen.

##### Hochkarätige Dramen

Weniger übernatürlich und deutlich realistischer wird es mit „Industry“, deren erste Staffel 2020 lief, und sich seitdem immer stärker in der Beliebtheit bei den Zuschauern steigern konnte. Staffel drei erreichte zum Start direkt 300.000 Zuschauer, was einem Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Start der zweiten Staffel entspricht. Die Showrunner Mickey Down und Konrad Kay zeigten sich dankbar, dass HBO ihnen die Chance gegeben hatte, die Serie immer weiterzuerzählen und so auch neue Themen wie die Korruption der Figuren durch Machtpositionen oder das Zusammenspiel von Kapitalismus, Medien und Politik beleuchten zu können. Für die neue Staffel kündigte Konrad Kay an: „Ich glaube, es ist die unterhaltsamste Staffel, die wir bisher gemacht haben. Das ist uns am wichtigsten. Die Geschichte, die von Woche zu Woche erzählt wird, ist so stark wie noch nie und man will immer wissen, wie es weitergeht.“

![Kit Harington in der vierten Staffel „Industry“ (Credit: HBO)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/7d9c5993-0648-4b94-aeba-8dc7054873f5.jpg)

Außerdem erscheint 2026 ein brandneues Projekt von [„Rentierbaby“](/tvshow/baby-reindeer)-Creator [Richard Gadd](/person/richard-gadd), in dem er erneut selbst mitspielt. Diesmal verarbeitet er allerdings soweit bekannt ist, keine persönlichen Ereignisse, sondern kreiert mit „Half Man“ (Quartal 2) ein Drama über die schwierige Beziehung zweier Stiefbrüder. An seiner Seite ist [Jamie Bell](/person/jamie-bell) zu sehen; Gadd selbst zeigte sich auf ersten Bildern ungewohnt muskulös und wirkte beinahe bedrohlich – ganz anders also als in seiner vorherigen Serie.

##### „The Comeback“ feiert Comeback

Doch auch locker-lustige Stoffe müssen die Zuschauer nicht missen: Angekündigt wurden unter anderem „Rooster“ und „DTF St. Louis“, die beide im ersten Quartal erscheinen sollen. In „Rooster“ spielt [Steve Carrell](/person/steve-carell) einen Autor, der eine überaus schwierige Beziehung zu seiner Tochter hat. Produziert wurde von Carrell selbst, sowie. u.a. von [Bill Lawrence](/person/bill-lawrence) („Ted Lasso“) und [Matt Tarses](/person/matt-tarses) ([„Scrubs“](/tvshow/scrubs)).

Für alle, die es nicht wissen: DTF steht für Down to fuck und so präsentiert HBO mit „DTF St. Louis“ eine Miniserie über ein Liebesdreieck, das schließlich mit dem Tod einer der drei Partner endet. Vor der Kamera sind unter anderem [Jason Bateman](/person/jason-bateman) und [David Harbour](/person/david-harbour) zu sehen.

![Casey Bloys im Gespräch mit Lisa Kudrow und Michael Patrick King (Credit: HBO Max/ Chris Lobina)](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/79c7f6b4-56c9-48ed-b4b9-e20e2d6f8b70.jpg)

Den größten Applaus des gesamten Abends gab es jedoch für [„The Comeback“](/tvshow/the-comeback_f) mit [Lisa Kudrow](/person/lisa-kudrow), die jetzt schon ihr zweites Comeback feiert. 2005 wurde die Serie erstmals ausgestrahlt, 2014 gab es die zweite Staffel und 2026 folgt dann die dritte Staffel. Nachdem es zuvor um Themen wie Reality TV und die Welt der Cable Dramedies ging, steht jetzt das hochaktuelle und zurzeit vielfach bemühte Thema KI im Vordergrund. Showrunner [Michael Patrick King](/person/michael-patrick-king) betonte allerdings, dass man sich nicht nur oberflächlich damit beschäftigten wollte: „Wir wollten tiefer in das Thema gehen und schauen, was passiert, wenn KI so schnell dazulernt.“ Es solle um die Probleme gehen, die KI mit sich bringt. Neu im Cast mit dabei ist [Andrew Scott](/person/andrew-scott_0), der den Studiokopf spielt.

##### Qualität vor Quantität

An spannenden Projekten mangelt es HBO Max also definitiv nicht. Man darf gespannt sein, wie der Streamer ab Januar in Deutschland ankommt – einzige Hürde könnten die bestehenden Lizenzverträge bei Sky sein. Zwar wandert ein Großteil der Produktionen zu HBO Max, doch werden einige laufende Serien wie „House of the Dragon“ oder [„Dune: Prophecy“](/tvshow/dune-prophecy) weiterhin auch bei [Sky](/company/sky-deutschland) und WOW verfügbar sein. Doch dürften exklusive Prestige-Projekte, wie auch die in London unerwähnte, voraussichtlich 2027 erscheinende [„Harry Potter“](/tvshow/harry-potter)-Serie den Streamer definitiv interessant für die Nutzer machen. Zudem dürfte der Fokus auf Qualität vor Quantität, der auch bei [Apple TV+](/company/apple-tv) gut funktioniert, für HBO Max sprechen. Wie Casey Bloys sagte: „Vorher haben wir versucht ein Angebot zu schaffen, in dem es Alles gibt. Jetzt versuchen wir stärker herauszufinden, was die Zuschauer wollen.“






HBO Max: Selbstbewusster Auftritt mit vielfältigem Programm