Blickpunkt:Film

Die [MDR](/company/mitteldeutscher-rundfunk-mdr)-Tochter Drefa Holding verhandelt mit der [NDF](/company/ndf-neue-deutsche-filmgesellschaft-mbh), zu 77 Prozent im Besitz der [Kirch-Gruppe](/company/taurusholding-gmbh-und-co-kg), über deren Beteiligung an der Drefa Produktion und Lizenz GmbH.

Mit Hilfe der NDF sollen laut Knoll "auch große Film- und Fernsehproduktionen im MDR-Sendegebiet produziert werden", so MDR-Sprecherin Susan Knoll. Die Verhandlungen seien in einem "fortgeschrittenen Stadium". NDF-Geschäftsführer Hansjörg Füting bestätigt ein "großes Interesse an dem Standort und dem Partner".

Mit scharfer Kritik reagierten Gewerkschaften und MDR-Personalrat auf die Pläne: Zu einem Zeitpunkt, an dem der [VPRT](/company/vaunet-verband-privater-medien) den Öffentlich-Rechtlichen die Existenzberechtigung abspreche, mache der MDR-Intendant "gemeinsame Sache mit Leo Kirch, einem Hauptgegner von [ARD](/company/ard-gemeinschaftsprogramm-erstes-deutsches-fernsehen) und [ZDF"](/company/zdf-zweites-deutsches-fernsehen), wunderten sich IG Medien, DAG und DJV. 800 MDR-Beschäftigte, die ausgelagert werden sollten, müßten befürchten, ihre Regieanweisungen künftig aus der Kirch-Zentrale zu erhalten, erklärten sie und riefen die Intendanten auf, "dem Trojanischen Pferd die Pforten der ARD zu verschließen".

Für Adelheid Scholz, Vorsitzende des MDR-Gesamtpersonalrates, trifft der Schritt "ARD und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in ihrer Substanz". Susan Knoll nannte die Proteste "hanebüchenen Unsinn". Der MDR versuche, der Medienstadt Leipzig Leben einzuhauchen. Wenn die Gewerkschaften dies verhindern wollten, müsse man ihnen vorwerfen, Arbeitsplätze zu verhindern. Auch Füting kann "die Panik nicht verstehen". Man habe nicht vor, jemandem im MDR den Job zu nehmen.

MDR-Tochter plant mit NDF - IG Medien kritisiert Drefa-Strategie