Blickpunkt:Film

Anfang des Jahres strahlte die [ARD](/company/ard-gemeinschaftsprogramm-erstes-deutsches-fernsehen) die von [Odeon Fiction](/company/odeon-fiction) in Zusammenarbeit mit Wilma Film hergestellte sechsteilige Serie „[Bonn – Alte Freunde, neue Feinde](/tvshow/bonn)“ für den beauftragenden Sender [WDR](/company/westdeutscher-rundfunk-wdr) aus. [Claudia Garde](/person/claudia-garde) ist Regisseurin und Headautorin der Geschichte um rivalisierende Geheimdienste in der damaligen Bundesrepublik. Jetzt heißt es auf Nachfrage der *FAZ* aus dem Hause WDR, dass es keine zweite Staffel geben werde.

Genau heißt es in dem zitierten Statement: „Die Serie ,Bonn‘ hat qualitativ große Stärken und thematisiert in sechs Folgen das Denken und Handeln des Verfassungsschutzes in den 1950er-Jahren, mitten im Kalten Krieg. Entsprechend haben wir der Serie auch beim Publikum eine Menge zugetraut, müssen aber einräumen, dass Thema und Erzählweise weniger Zuschauerinnen und Zuschauer gefunden haben als andere historische Serien in der Vergangenheit wie zum Beispiel ,Charité‘. Dramaturgisch ist die Serie wie viele Miniserien so angelegt, dass sie eine zweite Staffel tragen kann, aber nicht muss. In der schwierigen Abwägung über die Frage einer Fortsetzung haben wir uns schließlich gegen eine zweite Staffel entschieden.“   

Die Serie „Bonn“ mit [Mercedes Müller](/person/mercedes-mueller), [Martin Wuttke](/person/martin-wuttke) und [Sebastian Blomberg](/person/sebastian-blomberg) in den Hauptrollen startete im Januar zur Primetime mit 3,83 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern bei einem Gesamtmarktanteil von 14 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren 6,2 Prozent dabei. Hielt das Format in der anschließenden Episode sein Publikum mit 3,73 Millionen Zuschauenden noch beisammen, war in den folgenden Tagen ein Abnehmen der Quote festzustellen. Am nächsten Ausstrahlungstag ging es auf 3,23 Millionen und am abschließenden Tag auf 2,44 Millionen Zuschauende und 5,1 Prozent der Jüngeren herunter.

In ihrer Zusammenfassung des ersten Quartals hielt die ARD zu den Mediathekenzahlen fest, dass „Bonn“ bei den Serien mit 1,3 Millionen Streamviews pro Episode auf Platz drei der Seriencharts gelandet war. Die Vermutung liegt nahe, dass aber auch in der Mediathek nicht unbedingt eine jüngere Zielgruppe angesprochen wurde, nachdem bereits im linearen Programm von Anfang an der Anteil der 14- bis 49-Jährigen marginal ausfiel. Dabei ist das wiederum eine Publikumsgruppe, welche die Öffentlich-Rechtlichen gerade auf diesem non-linearen Weg erreichen wollen.

WDR bestellt keine zweite „Bonn“-Staffel für die ARD