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Preisverleihung in Marl

60. Grimme-Preis: Ein Zeichen setzen für die Mehrheitsgesellschaft

Die 60. Grimme-Preis-Verleihung im Marler Stadttheater entpuppte sich als gelungene „Sichtbarmachung der Baustellen unserer Gesellschaft“, wie Preisträgerin Sarah Bosetti es lobend ausdrückte. Am Rande der Verleihung wurde bekannt: Peter Wenzel, zuvor Mitglied der Gesellschafterversammlung, übernimmt ehrenamtlich die kommissarische Geschäftsführung des Grimme-Instituts am 1. Mai.

Susanne von Kessel-Doelle28.04.2024 23:30
60. Grimme-Preis: Ein Zeichen setzen für die Mehrheitsgesellschaft
Sarah Bosetti zeichnet die Moderatorin des Abends Siham El-Maimounimit und Filmemacherin Birgit Quastenberg mit dem Grimme-Preis für die "Marokko-Maus" aus Fotografie Neuhaus

„Mashallah, ich komme aus Duisburg“, stellte sich Moderatorin Siham El-Maimouni vor und setzte damit gleich zu Beginn der Feier ein humorvolles Zeichen, untermalt von Helmut Zerlett und Band. Sie sei die Tochter eines Gastarbeiters, der genau vor 60 Jahren nach Deutschland kam. Etwa zur gleichen Zeit habe der erste Frauenkongress in der DDR stattgefunden und in den USA sei die Rassentrennung aufgehoben worden. „Und doch sind viele dieser Themen hochaktuell: Rassismus, Faschismus, Sexismus und Antisemitismus. Die großen Themen spiegeln auch die diesjährigen Preisträger“, so El-Maimouni, die selbst als Reporterin für die Maus-Spezial-Sendung „Marokko-Maus“ des WDR in diesem Jahr einen der begehrten Preise – in der Kategorie Kinder und Jugend erhielt und darin auf zweierlei Herkunft eingeht: Duisburg und die Berge Marokkos. „14 Grimme- und drei Sonderpreise zeigen, was Fernsehen leisten kann, trotz finanzieller Einbußen, durch Mut.“

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