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Die ausbleibende von der KEF vorgeschlagene Anpassung des Rundfunkbeitrags, inflationsbedingte Teuerungen und die fortwährenden Reformprozesse lassen alle öffentlich-rechtlichen Anstalten strampeln. Sowohl der Rundfunkrat des [BR](/company/bayerischer-rundfunk-br) als auch der des kleinsten [ARD](/company/ard-gemeinschaftsprogramm-erstes-deutsches-fernsehen)-Senders, des [SR](/company/saarlaendischer-rundfunk-sr), haben in ihren gestrigen Sitzungen jedoch die Wirtschaftspläne der beiden Anstalten für 2026 genehmigt.

Der Wirtschaftsplan des Bayerischen Rundfunks für 2026 weist Erträge von insgesamt 1.180,2 Millionen Euro aus, denen Aufwendungen in Höhe von 1.276,2 Millionen Euro gegenüber stehen. Daraus ergibt sich ein Fehlbetrag von 96,0 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Finanzplan reduziert sich das Defizit bei den Finanzmitteln auf 80,7 Millionen Euro. Die angesparten Eigenmittel aus der Vorperiode können in Übereinstimmung mit den Vorgaben der KEF verwendet werden, um das ausgewiesene Defizit auszugleichen. Die bevorstehende Etatkürzung in Höhe der jährlichen Inflationsrate müssen alle Bereiche des BR aus den vorhandenen Etats ausgleichen.

„Trotz der herausfordernden Umstände rund um die aktuellen medienpolitischen Entscheidungen muss der BR den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Kernaufgabe bleibt weiterhin ein relevantes Programmangebot für alle Zielgruppen, das die vielfältigen Lebenswirklichkeiten und Perspektiven der Menschen im Sendegebiet abbildet. Dabei zugleich die Herausforderungen des digitalen Umbaus und neuer Entwicklungen etwa im Bereich der KI zu meistern, erfordert strategisches Geschick und wirtschaftliche Disziplin“, äußerte sich der BR-Rundfunkratsvorsitzende Godehard Ruppert.

Beim Saarländischen Rundfunk basiert die Ertragsplanung auf dem von der KEF empfohlenen, aber nicht durch die Bundesländer bestätigten Beitragserhöhung. Auf dieser Basis rechnet man 2026 mit Erträgen von 142,3 Millionen Euro und Aufwendungen von 146,8 Millionen Euro. Das geplante Defizit beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro. 

![](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/zone.busch.store.image/02b391b4-f2af-451d-87a4-88aff10562a2.jpg)… auch beim Saarländischen Rundfunk plant man ein Defizit ein; Foto: MAGO / BeckerBredel

Aufgrund der unklaren Lage hat der SR bereits 2024 ein umfassendes Strategie- und Maßnahmenpaket mit deutlichen Ausgabereduzierungen auf den Weg gebracht. Deshalb könne man mit dem verabschiedeten Wirtschaftsplan handlungs- sowie zukunftsfähig bleiben und seine Programm- und Portfoliostrategie konsequent fortführen.

In Abstimmung mit Verwaltungs- und Rundfunkrat hat der SR Szenarien für das Jahr 2026 entwickelt, um flexibel auf neue Erkenntnisse und mögliche Veränderungen in der Ertragslage reagieren zu können. So sind einzelne Positionen etwa im Investitionsbereich zunächst mit einer Haushaltssperre versehen, die je nach Entwicklung der Finanzsituation vom Verwaltungsrat aufgehoben werden können.

Der Vorsitzende des Rundfunkrates, Thomas Jakobs, berichtet von einem „intensiven Dialog“ der Geschäftsleitung mit den SR-Gremien. „Am Ende dieses Prozesses unterstützt der Rundfunkrat nun mit der Verabschiedung des Wirtschaftsplans für 2026 den vom Intendanten eingeschlagenen Weg zur Zukunftssicherung des SR. Dem Rundfunkrat war dabei wichtig, dass die Sperrvermerke im Wirtschaftsplan nicht das Programm betreffen“, so Jakobs.

Der Rundfunkrat hat darüber hinaus dem turnusgemäßen Wechsel in der Position des stellvertretenden Intendanten zugestimmt. Ab 1. Januar 2026 übernimmt SR-Verwaltungs- und Betriebsdirektor Martin Stephan das Amt von Programmdirektorin Sonja von Struve.

Auch BR und SR kalkulieren mit Fehlbeträgen