Blickpunkt:Film

Verkauf

Warum werden viel mehr Filme als Videospiele und Tonträger indiziert?
Zunächst ist darauf zu verweisen, dass die [BPjM](/company/bundeszentrale-fuer-kinder-und-jugendmedienschutz-bzkj) nicht von sich aus tätig werden darf, sondern nur auf Antrag der Jugendbehörden, der Kommission für Jugendmedienschutz bzw. auf Anregung aller anderen Behörden und anerkannten Träger der freien Jugendhilfe. Wir können weder die Anzahl der eingehenden Anträge noch die Auswahl der Objekte beeinflussen. Eine weitere Erklärung erfolgt aus dem so genannten Videoboom, der Anfang der 1980er-Jahre einsetzte. Mit der Erfindung des Videorekorders sind Tausende von Filmen auf den Markt gekommen. Eine Kennzeichnung durch die obersten Landesjugendbehörden gab es bis 1985 nicht. Nur die Indizierung konnte verhindern, dass zum Teil extrem gewalthaltige Filme auch Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht wurden, ohne dass dies von Gesetzes wegen hätte geahndet werden können.


Sex, Gewalt, Rassenhass, Unsittlichkeit: Welcher Themenkomplex führt derzeit vorwiegend zur Indizierung von Filmen?
Der Themenkomplex "Gewalt" spielt bei der Indizierung von Filmen die größte Rolle.


Auf welcher Basis treffen Sie die Entscheidung, einen Film zu deindizieren?
Für eine Nichtindizierung oder Deindizierung, bezogen auf Filme, gibt es folgende Gründe:


Der Inhalt ist als nicht jugendaffin anzusehen.
Der Inhalt ist so gestaltet, dass der oder die typischen Sympathieträger/innen sich nicht als Identifikationsmodelle anbieten.
Nachahmungseffekte sind nicht zu vermuten.
Gewaltdarstellungen sind als übertrieben, aufgesetzt, abschreckend und/oder nicht realitätsnah einzustufen.
Die Anwendung von Gewalt bewegt sich innerhalb des rechtlich zulässigen Rahmens (beispielsweise Notwehr)...

Nachgefragt bei Elke Monssen-Engberding, BPjM