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Music Artist of the Year: Peter Maffay

Zum alten Eisen gehört dieser Mann noch lange nicht, obwohl er schon seit mehr als 30 Jahren in der deutschen Rockszene ganz oben mitmischt. Und wie seit eh und je steckt er voller Tatendrang und Kreativität. Während andere noch überlegen, was sie als Nächstes tun sollen, denkt er schon mindestens zehn Schritte im Voraus: So nimmt bereits sein nächstes Projekt Gestalt an, eine Fortsetzung der "Begegnungen" mit außergewöhnlichen Musikern. Doch mit dem Deutschen Entertainment Preis als Music Artist of the Year wird Peter Maffay geehrt, weil 2005 sein Jahr war. Es begann mit der Veröffentlichung des Doppelalbums "[Laut & leise](/audio/peter-maffay-laut-und-leise)", mit dem er zu seinen Rock-'n'-Roll-Wurzeln zurückkehrte. Und man darf es ruhig laut sagen: Das längst mit Platin veredelte "Laut & leise" gehört zu den fünf meistverkauften Alben des Jahres. Damit nicht genug: Peter Maffay war 2005 auch einer der erfolgreichsten Live-Acts, und zwar auf allen Ebenen. Zunächst stellte er mit seiner Band das neue Album im Rahmen einer Clubtournee vor - ein selten intensives Live-Erlebnis. Im Sommer folgte dann die große Open-Air-Tournee mit 17 Stationen - das war ganz großes Rocktheater, wie es in Deutschland sonst keiner hinbekommt. Im Herbst schließlich fand das Maffay-Jahr mit einer ausgedehnten Hallentournee seinen würdigen Abschluss. Insgesamt kamen 350.000 Fans zu den Maffay-Konzerten. Angesichts solcher Zahlen mutet es schon fast kokett an, wenn Maffay sagt: "In erster Linie mache ich Musik für mich, da bin ich Egoist." Umso schöner, dass so viele Menschen seinen Egoismus teilen - der natürlich doch keiner ist.



Schauspieler des Jahres: Matthias Schweighöfer

Ob Kino oder Fernsehen: Wo im vergangenen Jahr [Matthias Schweighöfer](/person/matthias-schweighoefer) zu erleben war, gab es Schauspielkunst in Reinkultur und mit außergewöhnlicher Hingabe zu bewundern. Sechs Jahre nach seinem Debüt katapultierte der 1981 geborene Jungstar sich gleich mit drei Auftritten ins Rampenlicht: In "[Schiller](/movie/schiller)" lieferte Schweighöfer in der Titelrolle als Verkörperung des Sturm und Drang die wohl sensationellste TV-Leistung des Jahres ab und ließ den Klassiker der deutschen Dichtkunst wie einen Rebellen aus dem Hier und Jetzt wirken. Auch als Ambulanzfahrer in "[Kammerflimmern](/movie/kammerflimmern)", wie "Schiller" produziert von [Uschi Reich](/person/uschi-reich), spielte er wieder eine dieser eindringlichen Figuren, stets auf der Suche, unsicher, intensiv und unmittelbar dran am Gefühlsleben seiner Generation, während er in "[Polly Blue Eyes](/movie/polly-blue-eyes)" auch in einem leichten Stoff unter Beweis stellte, dass er jederzeit brillant ist und man die Augen nicht von ihm nehmen kann. Egal, welcher Herausforderung sich Matthias Schweighöfer 2005 zu stellen hatte, stets hat er die kühnsten Erwartungen noch übertroffen. Deshalb gebührt ihm nach Ansicht der Jury die DIVA 2006 als Schauspieler des Jahres.


Schauspielerin des Jahres: Bettina Zimmermann

Oft bedarf es nur einer Rolle, eines Auftritts, einer Figur, um einen Schauspieler mit einem Schlag in den Mittelpunkt rücken zu lassen, zum Star zu machen, über Nacht. [Bettina Zimmermann](/person/bettina-zimmermann) ist bereits seit Jahren als Sympathieträgerin in Produktionen für Kino und Fernsehen nicht mehr aus der deutschen Filmlandschaft wegzudenken. Doch mit der Figur der Luise Kilberg in "[Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei](/tvshow/die-luftbruecke-nur-der-himmel-war-frei)" hatte sie 2005 endlich die eine Rolle, in der sie so richtig strahlen konnte. Erst durch ihren Auftritt an der Seite von [Heino Ferch](/person/heino-ferch) und [Ulrich Noethen](/person/ulrich-noethen) wurde das Event-Movie fürs Fernsehen wirklich zum Ereignis. Fast wirken all die historischen Figuren, all die Massenszenen, all die aufwändigen Effekte klein und nebensächlich, wenn Bettina Zimmermann auf dem Bildschirm zu sehen war, mit ihrer Aura eines klassischen Filmstars, einer wahren Diva - mühelos, elegant, ohne Anstrengung. Ihr Augenaufschlag war der beste Effekt, den man in diesem Jahr im Fernsehen erleben durfte. Einer ganz großen Karriere hat sie damit Tür und Tor geöffnet. Die Jury ist begeistert und spricht Bettina Zimmermann die DIVA 2006 als Schauspielerin des Jahres zu.


Regieleistung des Jahres: Leander Haussmann

Konsequent geht [Leander Haußmann](/person/leander-haussmann) seinen kreativen Weg, verfolgt seine ganz eigene und ungefilterte Vision und ist dabei ein singuläres Phänomen unter den deutschen Regisseuren. Dank seiner unverkennbaren Handschrift und seines Talents, mit völlig eigenem Rhythmus und Ton so entspannt und doch gegen den Strich zu erzählen, drängt sich die Inszenierung nie in den Vordergrund, sondern steht stets im Dienste ihrer Geschichte und Figuren. Das trifft 2005 mehr denn je zu: In seinem wunderbar anarchistischen "[NVA](/movie/nva)" - sein dritter Kinohit in Folge, entstanden wieder mit "[Sonnenallee](/movie/sonnenallee)"-Autor [Thomas Brussig](/person/thomas-brussig) - führt er die Nationale Volksarmee der DDR vor, wird das Soldatenleben kurz vor der Wende am Beispiel zweier Neurekruten von seiner heiteren, aber auch von der eher traurigen Seite gezeigt. In der TV-Interpretation von Schillers "Kabale und Liebe" sind die Gefühle so opulent und sinnlich, dass Schillers tragisches Drama eine völlig neue Dimension gewinnt. Die Liebe zwischen Major Ferdinand von Walter und der 17-jährigen Luise Millerin hat ein Strahlen, das aus keiner inszenierten Emotionalität erwächst und einfach echt ist. In beiden Fällen gilt: Wer sich auf den Planet Haußmann begibt, den erwartet das Unerwartete und Überraschende, und stets ist es wunderbar und hinreißend. Die DIVA 2006 für die Regieleistung des Jahres ist hochverdient.

New Talent of the Year: Christina Stürmer

Während Deutschland mal wieder den Superstar sucht, hat ihn Österreich schon längst gefunden. Und das Schöne dabei: Es ist kein Phänomen mit lediglich regionaler Strahlkraft, sondern eines, für das die Grenzen der Alpenrepublik schon lange viel zu eng sind. Und es ist ein höchst attraktives und sympathisches Phänomen obendrein. Diese Ausnahmeerscheinung ist eine zierliche junge Frau von 23 Jahren, die es innerhalb von zwei Jahren geschafft hat, zum erfolgreichsten musikalischen Popexportartikel Österreichs zu werden, von verstorbenen Ikonen wie Wolfgang Amadeus Mozart oder Falco mal abgesehen. Dieses Phänomen heißt Christina Stürmer. Mit Verkäufen von mehr als 200.000 Einheiten ihres Albums "[Schwarz Weiss](/audio/christina-stuermer-schwarz-weiss)" qualifizierte sie sich in Deutschland für Platin. Mit ihrer unverfälschten, natürlichen Art gewann die gelernte Buchhändlerin aus dem oberösterreichischen Altenberg aus der Gegend von Linz die Herzen auch der zurückhaltendsten Skeptiker. Und mit einer solcherart seltenen Kombination aus allerhöchsten Sympathiewerten und kommerziellem Erfolg erhält Christina Stürmer nun einen DIVA Award als Nachwuchskünstlerin des Jahres - als New Talent of the Year. Was für eine steile Karriere!

Die Jurybegründungen