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Vorsorgen ist besser: Tipps für Präventivmaßnahmen


Der Einblick in den Empfangsbereich - nicht aber in die Kasse - sollte von außen durch die Fenster ungehindert möglich sein. Also Fenster nicht durch Regale, Aufsteller oder Plakate verdecken. (Anmerkung der Redaktion: Es versteht sich von selbst, dass diese Regel aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Nichteinsehbarkeit von vielen Geschäften so nicht umgesetzt werden kann.)

Für optimale, leistungsstarke Beleuchtung innen und außen sorgen, so dass keine dunklen Ecken vorhanden sind.

Es wird empfohlen, den Bestand des Wechselgelds nicht einen Betrag von 1000 Euro übersteigen zu lassen.

Den über diesem Bestand liegenden Kassenbestand ständig abschöpfen und überzähliges Geld in ein Wertbehältnis (z. B. Tresor) legen. Dieser Vorgang sollte möglichst nicht von Fremden beobachtet werden können.

Wertbehältnisse mit Geldwurfschlitz und Zeitverschluss bevorzugen und sichtbaren Hinweis anbringen, z. B. "Geldbestände zeitschlossgesichert - unsere Mitarbeiter haben keinen Einfluss auf Abkürzung der eingestellten Sperrzeit". Mehrsprachige Aufkleber können von der Berufsgenossenschaft bezogen werden.

Wenn möglich, nur eine Person zum Öffnen des Wertbehältnisses berechtigen und nur ihr einen Schlüssel aushändigen.

An zentralen Punkten (z. B. Kassenbereich, Raum mit Wertbehältnis) sollten Überfall- oder Einbruchsmelder installiert werden. Der Alarm sollte lokalisierbar bei einer ständig besetzten, hilfeleistenden Stelle auflaufen.

Der uneingeschränkte Zutritt zum Raum mit dem Wertbehältnis muss verhindert werden.

Das Personal sollte regelmäßig über Sicherheitsbelange informiert werden.

Das Personal sollte verpflichtet werden, nicht mit Außenstehenden über getroffene Sicherheitsmaßnahmen und die Höhe der Bargeldbestände zu reden.

Treffen Sie bei Gefahrenlagen Vereinbarungen mit örtlichen Polizeidienststellen hinsichtlich schwerpunktmäßiger Bestreifungen.

Von einer "Bewaffnung" mit Hieb-, Stoß - oder Schusswaffen sowie anderen zur Verteidigung gedachten Gegenständen wird grundsätzlich abgeraten. Es gibt keine Waffen und Geräte, die zur Selbstverteidigung generell und bedingungslos von der Polizei zu empfehlen sind. Sie können immer auch zur Eskalation beitragen.



Das Unerwartete passiert: Verhaltenstipps während eines Überfalls

Beachten Sie, dass der Schutz von Leben und Gesundheit Vorrang vor dem Schutz materieller Werte hat.

Benutzen Sie zu Ihrer Verteidigung keine Waffen, auch keine erlaubten waffenähnlichen Gegenstände.

Bewahren Sie Ruhe; zumindest äußerlich verbindlich und selbstsicher wirken.

Handeln Sie überlegt. Gegenwehr und Hilfeschreie können dazu führen, dass der oder die Täter möglicherweise entgegen seiner/ihrer ursprünglichen Absicht Gewalt anwendet/den.

Nervosität und Hektik können sich unter Umständen auf den Täter übertragen.

Versuchen Sie Zeit zu gewinnen.

Folgen Sie widerspruchslos den Weisungen der Täter, wenn sie unter Drohung gegen Leben und Gesundheit gegeben werden.

Versuchen Sie bei einer Geiselnahme den Täter ins Gespräch zu ziehen und die Geiseln zu beruhigen.

Verlassen Sie keinesfalls einen gesicherten Bereich, und öffnen Sie keine Türen.

Lauten Alarm (z. B. Sirene) sollten Sie nicht auslösen, wenn jemand bedroht ist. Die Reaktion des Täters auf laute Alarmauslösung ist nicht vorhersehbar.

Sollte der Täter einen Zettel hinlegen, auf dem Geldforderungen oder Verhaltensanweisungen notiert sind, sollten Sie diesen Zettel so auf die Seite legen, dass der Täter ihn nicht mehr mitnehmen kann. Diesen Zettel nicht mehr berühren, damit die Polizei Spuren sichern kann.

Prägen Sie sich das Äußere des Täters und den Tatablauf ein. Eine gute Täterbeschreibung unterstützt die Fahndung der Polizei.


Und danach? Verhaltenstipps nach einem Überfall

Bewahren Sie Ruhe und beruhigen Sie alle Betroffenen und Zeugen.

Leisten Sie Verletzten erste Hilfe oder benachrichtigen Sie den Ersthelfer. Rufen Sie gegebenenfalls einen Arzt oder Krankenwagen, und befreien Sie gefesselte Personen.

Alarmieren Sie die Polizei. Geben Sie der Polizei den Ort des Überfalls, die Fluchtrichtung und eine Beschreibung des Täters und des Fluchtfahrzeugs und warten Sie auf weitere Anweisungen der Polizei.

Vergewissern Sie sich, ob der vorher ausgelöste Alarm angekommen ist.

Stellen Sie den Geschäftsbetrieb ein, berühren und verändern Sie nichts und sorgen Sie dafür, dass alle Anwesenden den Tatraum verlassen: Auch die kleinste Spur kann helfen, den oder die Täter zu überführen.

Veranlassen Sie Zeugen, das Eintreffen der Polizei abzuwarten, oder notieren Sie sich zumindest Namen und Anschrift.

Machen Sie sich vor dem Eintreffen der Polizei Notizen, damit Sie nichts vergessen oder verwechseln.

Vermeiden Sie unnötige Gespräche, damit die Eindrücke nicht verwischt werden.

Geben Sie keine Auskünfte oder Fotoerlaubnis an die Presse. Vorschnell gegebene Informationen erhöhen das Sicherheitsrisiko der Beteiligten oder erschweren die Fahndung der Polizei.

Halten Sie sich an den Ihnen zur Seite gestellten betrieblichen Betreuer und stellen Sie sich bei Gesundheitsbeschwerden einem Arzt vor. Eine psychologische Betreuung kann nur nach Konsultation eines Arztes erfolgen.

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