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DVD&VideoMarkt: Ist Pastewkas Reisen eine Reisedokumentation oder Comedy?


[Bastian Pastewka](/person/bastian-pastewka): Das ist bis heute nicht bewiesen. Wir lassen uns in den jeweiligen Ländern von komischen und skurrilen Situationen inspirieren. Japan war beispielsweise eine knallbunte Comicwelt, die man nur abfilmen brauchte. Damit es nach Reisedokumentation aussieht, versorge ich den Zuschauer zur Orientierung mit ein paar Hintergrundinformationen.


D&V: Also nicht unbedingt ein Reiseratgeber?


BP: Für Fernreisen sollte man sich eher eine Reisesendung ansehen. Pastewkas Reisen vermitteln jedoch einen ersten Eindruck von dem jeweiligen Land und bieten darüber hinaus noch fröhliche Unterhaltung.


D&V: Sie sind ja Fernreisen grundsätzlich eher abgeneigt. Lag gerade in diesem Widerspruch der Reiz der Sendung?


BP: Exakt. Ich bin zwar nicht der größte Stubenhocker aller Zeiten und habe nur Angst vor dem Unbekannten, musste mich aber vielen neuen Herausforderungen stellen. Der Reiz des Formats liegt darin, dass immer der Erstkontakt von Pastewka mit neuen Ländern und den entsprechenden Menschen gezeigt wird. Sprich: Der Zufall ist eigentlich unser größtes Konzept.


D&V: Wie lange sind Sie in dem jeweiligen Land?


BP: Im Schnitt haben wir an jeder Folge knapp zwei Wochen gedreht.


D&V: Was war das aufregendste und was das lustigste Erlebnis auf Ihren Reisen?


BP: Mein persönlicher Favorit ist die Japanreise. Dort wird man konstant mit neuen Dingen konfrontiert. Das anstrengendste Erlebnis war sicher die Besteigung des Fujiyama. Zum einen wurde die Luft immer dünner, zum anderen waren die Stufen nicht für menschliche Füße gedacht. Ich war körperlich so ausgelaugt, dass ich dachte, jetzt schlägt mein letztes Stündlein. Das sieht man auch im Film ...


D&V: Bei "Pastewka in Indien" beglücken Sie das indische Volk mit Flötenspielen. Plant Bastian Pastewka demnächst auch eine Musikkarriere?


BP: Ich bin dankbar, dass Sie das fragen. Mein Ziel ist hier die Weltherrschaft. Ich wäre gern ein guter Musiker, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich es nicht bin. Ich kann gerade einmal ein paar Harmonien auf dem Klavier abgreifen und dabei chansonmäßig gucken. Das genügt leider nicht. Daher ist die Musik vom Band, und ich bewege nur meine Finger auf der Flöte.


D&V: Es kam also noch keine Einladung für den Wiener Opernball?


BP: Vielleicht hilft mir ja das Interview dabei, aber ich fürchte, ich werde niemals eine Einladung zum Wiener Opernball bekommen. Damit muss ich leben.


D&V: Was waren die Gründe für die Veröffentlichung der TV-Serie auf DVD?


BP: Die Filme verdienen meines Erachtens eine Auswertung auf DVD, weil sie positiv und fröhlich sind. Im Unterschied zur RTL-Ausstrahlung zeigen wir die Filme in kompletter Länge. Darüber hinaus enthält die DVD noch Deleted Scenes - die übrigens zu Recht rausgeschnitten wurden -, einen Audiokommentar und ein Voxtour-Special mit mir über Tunesien.


D&V: Können Sie sich grundsätzlich für das Medium DVD begeistern, und inwiefern waren Sie an der Konzeption der DVD beteiligt?


BP: Ich bin ein großer Fan der DVD - wenn noch ein bisschen was an Zuckerguss dabei ist. Entsprechend haben wir die DVD konzipiert. Wir haben eine Menüführung gebastelt, wo ich den Zuschauer herzlich willkommen heiße und ihm den Aufbau der DVD erkläre. Das finde ich gerade bei Comedy-DVDs einen sehr wichtigen Punkt: die persönliche Begrüßung durch einen Ansager oder ein opulentes Bild. Ich mag das. Wir haben an uns den Anspruch, einen originellen Reisebericht zum machen, da muss auch die DVD entsprechend aufgebaut sein.


D&V: Die Entertainmentbranche leidet derzeit massiv unter Raubkopien. Wie beurteilen Sie als Künstler diese Entwicklung?


BP: Ich selbst bin bei Musik und Film immer den direkten Weg gegangen. Ich habe also meine Sammlung immer gekauft und nichts kopiert oder heruntergeladen. Ich weiß als Konsument die Kosten und Investitionen der Industrie zu schätzen und belohne sie gern damit, dass ich mir die DVD kaufe. Ich hoffe, dass hier viele Leute dieselbe Einstellung wie ich haben oder bald bekommen.


D&V: Nachdem Sie nun ein ausgewiesener Reiseexperte sind: ein kleines Hauptstadtquiz. Die Hauptstädte der Ukraine, Kanadas, Venezuelas, Südafrikas und Malaysias?


BP: Oh, oh! Ukraine - Kiew, Kanada - Ottawa, Venezuela - Caracas. Die anderen beiden sind schwierig: Südafrika - Kapstadt, und bei Malaysia muss ich passen.


D&V: Immerhin drei von fünf. Südafrika - Pretoria, Malaysia - Kuala Lampur. Auch wenn Ihnen in Indien dabei schlecht wurde: Sie haben mit drei richtigen Antworten einen Elefantenritt im Tierpark gewonnen.


BP (lacht)...

Bastian Pastewka reist auch digital