"Die Angst war nicht nötig'
Anfang Februar beschloß , den Dekoder-Vertrieb über Videotheken einzustellen, da das Aboziel nicht erreicht worden sei. Die Händler können die Entscheidung zwar nachvollziehen, sehen aber auch die Nachteile für ihre Videotheken.
Bis vor kurzem sah die Situation für den Hamburger Abo-TV-Sender noch vielversprechend aus. Nach dem einjährigen Testlauf, der im August '97 mit 20 Videothekaren begann, konnte Premiere allein im Herbst vergangenen Jahres 80 neue Partner gewinnen. Das allein reichte aber nicht aus, um die Vertriebsziele des Senders zu erreichen. "Im großen und ganzen kann man sagen, daß die Videothekare vor allem den Verleih forciert haben und sich nicht so bemüht haben, Abos zu vermitteln", so Benjamin Tange, Vertrieb New Business. Daß die Aufmerksamkeit mehr dem Verleih als dem Verkauf der Premiere-Schlüssel galt, kann Frieder Schädlich, GF Take Five in Zwickau, zumindest für seine Videothek bestätigen: "Wir haben für den Verkauf nicht soviel Werbung gemacht, eher die Events herausgestellt." Schädlich kann "aus Sicht von Premiere" verstehen, daß das Angebot eingestellt wird. Dazu kommt, daß bei Take Five in letzter Zeit weniger Schnuppersets verliehen wurden. Schädlich gibt aber zu bedenken, daß für die Outlets "ein gewisses Imageproblem" entsteht, wenn das Premiere-Angebot plötzlich nicht mehr aufrechterhalten werden kann.