Blickpunkt:Film

Video

Christina Geradts
Video Point, Hannover
So richtig zufrieden bin ich mit dem 1. Quartal nicht, die Geschäfte liefen eher schlechter als im Jahr zuvor. Besonders mies waren Januar und Februar. Es starteten auch wenig wirklich gute Filme in den Videotheken. Von unseren Kunden bekamen wir immer wieder zu hören, dass sie Highlights vermissen. Für die nahe Zukunft hoffe ich, dass es wieder mehr Blockbuster gibt, die sind das A und O für ein gutes Geschäft. Solche Titel werden stark beworben, und der Film läuft dann auch in den Videotheken entsprechend gut. Der Verleih von DVDs wird angenommen und entwickelt sich positiv.

Frank Lacombe
Video-Paradies, Emsdetten
Der Spielfilmbereich lief relativ enttäuschend. Unter der Woche hatten wir oft eine Flaute, am Wochenende zog die Nachfrage dann wieder an. Die umsatzstarken Wochenenden konnten zum Glück einiges wettmachen. Bei den Kaufkassetten verzeichneten wir im ersten Vierteljahr ein dickes Minus. Die Nachfrage nach Videospielen hat sich im Vergleich zum letzten Jahr belebt. Verkauf und Verleih von DVDs haben kräftig zugelegt. Mir fällt auf, dass sich die Kundennachfrage extrem auf Blockbuster-Titel konzentriert. Wir haben am Wochenende Probleme, den Run auf Toptitel zu bewältigen. Dagegen bricht das Beiprogramm immer mehr weg. Dieser Trend hat sich schon länger abgezeichnet und verstärkt sich ständig. Die Kunden werden auch immer wählerischer; man muss sich genau überlegen, welche Titel man ins Sortiment nimmt.

Anita Wrobel
Video Oase, Großräschen
Die Geschäftsentwicklung im 1. Quartal war bei uns ganz gut, vielleicht etwas besser als im Vorjahr. Auffallend war in unserer Videothek, dass wir mehr Jugendliche als Kunden gewinnen konnten. Sie leihen nicht nur Games aus, sondern auch Videokassetten. DVD ist zwar derzeit immer noch ein Verlustgeschäft, aber wir merken, dass die Nachfrage anzieht. Wir sind dazu übergegangen, jeden Film auch als DVD zu bestellen, wenn es eine DVD-Version gibt.

Alexandra Jäkel
Video-Center, Schwedt/Oder
Die ersten drei Monate verliefen bei uns durchschnittlich, in etwa wie im Vorjahr. Es gab bestimmte Toptitel wie "Die Mumie", die waren absolute Renner. Die Nachfrage nach DVD ist bei uns sehr groß. Wir sind dabei, das DVD-Sortiment zu erweitern. Leider kommt es besonders bei DVDs immer wieder zu Lieferschwierigkeiten, sodass wir unsere Kunden vertrösten müssen.

Wolfgang Euler
Videoshop, Glauburg-Stockheim
Unser Quartalsergebnis in diesem Jahr reicht nicht an das Vorjahr heran; wir haben weniger umgesetzt. Auffallend schwach war der März, da mussten wir einen regelrechten Einbruch von über 20 Prozent hinnehmen. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass letztes Jahr Ostern früher lag und wir dadurch mehr umsetzen konnten. Abgesehen von dem Absacker im März waren die zwei Monate nach dem Jahreswechsel sogar etwas besser als im Vorjahr. Toptitel haben wir jetzt auch auf DVD; noch ist das Geschäft damit aber verhalten, das braucht wohl noch seine Zeit.

Ulrich Mahne
IVD-Pressesprecher/
Tivoli Video, Herten
Von den Kollegen habe ich über die Umsatzentwicklung im 1. Quartal sehr unterschiedliche Einschätzungen gehört. So habe ich mit Händlern, die mehrere Filialen betreiben, gesprochen, die äußerst unzufrieden waren. Ein Satz, der mir in Erinnerung geblieben ist, lautete: "Sommerumsätze im Frühling." Von meinem eigenen Geschäft aus betrachtet kann ich das in etwa bestätigen. Es ist aber auch nicht so, dass nun alle Kollegen behaupten würden, die letzten Monate wären katastrophal gewesen. Trotzdem bleibt festzustellen, dass eine allgemeine Unzufriedenheit herrscht, für die es keine eindeutige Erklärung gibt. Bleibt zu hoffen, dass uns "Star Wars" in den nächsten Wochen einen Umsatzschub beschert.

Heinrich Kotthoff
Pentagon-Videothek, Essen
Äußerst schlecht! Wir haben im 1. Quartal im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum einen Umsatzeinbruch von 20 bis 25 Prozent hinnehmen müssen. Mir scheint, die Gründe liegen zum einen darin, dass die Nachfrage insgesamt nachgelassen hat. Zum anderen hat an unserem Standort ein Mitbewerber ein Geschäft eröffnet, der uns natürlich Kunden abzieht. Ich bin durchaus zuversichtlich, dass sich die Geschäftsentwicklung im Laufe des Jahres wieder erholen wird. Mich ärgert die Preispolitik der Anbieter, die dann auch noch den Außendienst abbauen. Das geht alles auf Kosten von uns, dem Fachhandel.

Frank Siewert
Fox Video Markt, Itzehoe
In meiner Videothek war die Geschäftsentwicklung bisher normal; ich konnte keine großen Veränderungen zum Vorjahr feststellen. Wir verzeichneten erfreulicherweise eine enorme Umsatzsteigerung im DVD-Geschäft. Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage nach Discs weiter steigt. Einen Umsatzschub erhoffe ich mir auch von der PlayStation2.

Rolf Reinecke
Video-Action Filmteam, Helmstedt
Im Februar war das Filmaufkommen nicht besonders umfangreich, trotzdem konnten wir den Umsatz halten. Düster war das Geschäftsaufkommen dagegen im März. Da sind die Kunden ausgeblieben, und der Umsatz war eindeutig rückläufig im Vergleich zum letzten Jahr.

Hasan Bratic
Videoland, Limburg
Ich bin mit der Geschäftsentwicklung zufrieden, die ersten drei Monate verliefen positiv. Es gab keine ungewöhnlichen Ausschläge beim Umsatz, weder nach oben noch nach unten. Die Nachfrage nach DVD zieht merklich an, wir verleihen mittlerweile auch mehr DVDs. Mit gemischten Gefühlen sehe ich den nächsten Monaten entgegen. Sobald es draußen wärmer wird, leidet das Videothekengeschäft. Und dann steht uns ja auch noch die Fußballeuropameisterschaft ins Haus, das wird die Nachfrage nochmals drücken.

Nicole Kabus
Inside Video, Erkrath
Wir mussten leider einen eindeutigen Rückgang im Geschäftsaufkommen hinnehmen. Ich finde vor allem die Preispolitik der Industrie unrealistisch. Bei Toptiteln kann ich einen höheren Preis - um die 100 Mark - noch akzeptieren, aber viele weniger aussichtsreiche Titel sind einfach zu teuer. Aufgrund der hohen Preise müssen wir uns genau überlegen, welche Filme wir in welchen Stückzahlen bestellen. Die gleiche Entwicklung zeichnet sich bei DVDs ab, die werden auch immer teurer. Ich halte das für den falschen Weg. Für Videotheken ist es schwierig, zu solchen Preisen ein rentables DVD-Geschäft aufzubauen. Insgesamt blicken wir wenig optimistisch in die Zukunft.

Helmtrud Holler
Joker Videothek, Winnenden
Der Spielfilmverleih läuft zurzeit ziemlich schlecht, überhaupt war das Geschäft seit Jahresanfang nicht so gut. Auch die Kollegen im Umkreis jammern über die schwache Geschäftsentwicklung. Insgesamt war der Verleih besser als der Verkauf. Wir sind jetzt auch ins DVD-Geschäft eingestiegen und führen die Toptitel im Discformat. Ein Renner ist das Geschäft mit DVDs aber noch nicht. Bei den Games war die Nachfrage nach PlayStation-Spielen unbefriedigend. In den nächsten Monaten rechnen wir allerdings mit einer positiveren Gesamtentwicklung.

Claus Neugebauer
Filmhölle, Erding
Ich habe meine Videothek Anfang des Jahres umgebaut. Die Investitionen haben sich gelohnt, ich habe jetzt mehr Zulauf. In der letzten Märzwoche sackte mir der Umsatz aber etwas weg. Das lag wahrscheinlich am schönen Wetter und am Fußball. Insgesamt bin ich mit dem 1. Quartal zufrieden. Mein DVD-Sortiment habe ich kräftig aufgestockt und führe etwa 400 Titel im Verleih. Der DVD-Umsatz entwickelt sich wirklich ermutigend. Das DVD-Verleihfenster finde ich eine gute Sache, denn meine Kundschaft registriert vermehrt, dass ein Titel zuerst in der Videothek ausgeliehen werden kann, ehe er in den Verkauf kommt. Auf alle Fälle werde ich den DVD-Markt im Auge behalten, das ist die Zukunft. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass einige Majors für weniger attraktive Titel hohe Preise verlangen - das missfällt mir.

Klaus Bähr
Eva's Video, Erfurt
Tendenziell gab es kaum eine Veränderung zum Vorjahr. In Filialen, die wir umgebaut haben, ist die Nachfrage gestiegen. Der Verleih hat sich alles in allem schwach präsentiert. Wir konnten den Umsatzrückgang im Verleih aber mit Games und DVD kompensieren. Die Flaute im Verleih erkläre ich mir durch das veränderte Freizeitverhalten. Besonders bei uns hier in den östlichen Bundesländern hat die Vielfalt in den letzten Jahren zugenommen. Für die nächsten Monate erwarte ich ein schlechteres Geschäft. Sobald das Wetter besser wird, kehren die Konsumenten den Videotheken den Rücken. Mit der Geschäftsentwicklung bei DVDs bin ich zufrieden; wir haben auch viele Kaufkunden gewonnen. Das Auswertungsfenster halte ich für eine gute Sache. Die DVD hat uns viele Neukunden gebracht. Wir haben allerdings auch einiges dafür getan, die Endverbraucher für die DVD zu begeistern.

Helmut Glöditzsch
Top Media, Ludwigsburg
Der Umsatz im Spielfilmverleih lief recht behäbig. Das liegt aber auch an meinem Standort. Einige meiner Mitbewerber können über Rental Sharing von einem Titel sehr viel mehr Kassetten in die Regale stellen als ich. Diese Form der Kopientiefe spüre ich natürlich. Die Preispolitik der Industrie verhindert auch ein gutes DVD-Geschäft: Wenn ich für einen Titel im Einkauf 48 oder 49 Mark bezahlen muss und denselben Titel im MediaMarkt zu einem Endverbraucherpreis von 39 oder 44 Mark stehen sehe, kann ich verstehen, dass Kunden ihn nicht bei mir kaufen. Sehr stabil ist das Geschäft mit Games, obwohl der Abverkauf von PlayStation-Produkten stark zurückgegangen ist. Problematisch ist allerdings, dass sehr viele Spiele "gebrannt" werden. Alles in allem will ich mich aber nicht beklagen, denn mit dem Gesamtumsatz kann ich zufrieden sein.

Händlerumfrage: Wie war das 1. Quartal?