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VideoWoche: '99 war "The Patriot" mit Steven Seagal beste Videopremiere (VP), '98 war es "[Fire Down Below](/movie/fire-down-below)", ebenfalls mit Seagal. Reiner Zufall?

Werner Busse: Ein Zufall ist das nicht, Seagal ist wie Van Damme Actionstar. Und ich glaube nicht, dass nach seiner Abkehr vom reinen Actiongenre seine Filme weiter so gut laufen werden wie bisher.

VW: Wenig erfreulich ist, dass VP in den Leihcharts eine immer geringere Rolle spielen. Woran liegt's?

WB: Hauptgrund ist das Einkaufsverhalten der Videothekare, die zunehmend nur noch bekannte Kinotitel in großer Kopientiefe einkaufen. Ein anderer Grund ist, dass mehr Filme ins Kino kamen, die nur geringe Zuschauerzahlen aufwiesen und als VP hätten erscheinen können. In der Chartsauswertung werden sie natürlich trotzdem als Kinotitel berücksichtigt. Auch der allgemeine Abbau des Außendienstes führt dazu, dass VP nicht mehr so gut verkauft werden.

VW: Videothekare richten sich beim Einkauf aber auch nach dem Leihverhalten ihrer Kunden.

WB: Ich mache dem Handel überhaupt keinen Vorwurf. Videothekenkunden wissen heute, dass ein Film wie "[Matrix](/movie/matrix)" aufgrund der Kopientiefe jederzeit verfügbar ist. Früher war das anders: Da konnten alle Kassetten eines Titels ausgeliehen sein, und der Händler benötigte Alternativtitel. Diesen Bedarf haben zum Teil die VP gedeckt. Die Bedarfsmenge für VP ist sehr viel geringer geworden.

VW: Sind VP ein Auslaufmodell?

WB: Ich glaube nicht, aber ihr Anteil wird sich weiter verringern. Ich bedauere diese Entwicklung sehr, auch aus Sicht des Handels. Es droht die Gefahr, dass VP bald nur noch im TV zu sehen sind. Damit würde dem Handel ein exklusives Produkt verloren gehen. Die Frage, wie wir die Programmbreite in Videotheken erhalten, bleibt aktuell. Es müsste ein System gefunden werden, das eine optimale Mischung aus Kinofilmen und VP ermöglicht.

VW: Haben Sie auch 2000 ein Ass im Ärmel, das sich als VP des Jahres qualifizieren könnte?

WB: Mein Joker ist "[Inferno](/movie/inferno_5)" mit Jean-Claude Van Damme. Da der Film FSK 18 hat, könnte er besser laufen als "[Der Legionär](/movie/der-legionaer)", ebenfalls mit Van Damme. Die bisherigen Bestellaufträge sind viel versprechend.

Im Gespräch: Werner Busse, GF Ascot