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"Jeder Einzelne ist Teil dieses Unternehmens, bleibt aber nach innen und außen selbstständig", erklärt [Oliver Hermann](/person/oliver-hermann_1), Geschäftsführer der Einkaufskooperation [MultiMedia Independent Handelspartner (MMI)](/company/multimedia-independent-handelspartner-mmi).

Dies war auch der Grundgedanke, der die Gründer der Leonberger Kooperation in ihrem Gründungsjahr 1998 gerade die Gesellschaftsform "eingetragene Genossenschaft" (eG) wählen ließ, um damit den Computer- und Videospielefachhandel zu fördern. "Denn so wird die gesetzlich vorgeschriebene Mitbestimmung der Mitglieder nicht nur propagiert, sondern auch gewährleistet."

Schnellen Informationsfluss und offene Geschäftspolitik soll nicht nur der Aufsichtsrat garantieren, der die administrative Tätigkeit des Vorstands überwacht, sondern auch das MMI-Mitgliederforum in Form einer Mailingliste. Damit will die Kooperation sicher- stellen, dass keiner der angeschlossenen Händler neue Informationen erst aus der Zeitung erfährt.

Die 35 Genossenschafter der ersten Stunde generierten im Gründungsjahr der Gesellschaft insgesamt 4,9 Mio. Mark. Heute sind der Einkaufs- und Leistungskooperation über 80 Mitglieder angeschlossen, ein geringer Teil davon sind passive Mitglieder. Trotzdem scheint die Mitgliedergewinnung schwieriger geworden zu sein.

"Wie andere Unternehmen auch unterliegen wir einer gewissen Fluktuation in diesem Bereich, daraus resultierend, dass Unternehmen ihren Betrieb einstellen und neue gegründet werden. In der heutigen Zeit keine Besonderheit", findet Geschäftsführer Hermann.

Das Warensortiment der MMI-Händler umfasst die Bereiche PC, Konsolen, Printmedien, Zubehör, Audio- und DVD-Produkte sowie Handys. Hauptumsatzträger ist jedoch der Bereich PC-Hard- und -Software, gefolgt vom Konsolengeschäft. Ob die Ware zentral oder dezentral bestellt wird, liegt im Ermessen des Händlers. Zusätzlich ist auch ein Warentausch zwischen den einzelnen Mitgliedern möglich.

Wer sich für die MMI als Kooperation entscheidet, muss dafür erst einmal Mitglied der Genossenschaft werden und dazu mindestens einmalig einen Anteil von 2000 Mark zeichnen. Außerdem fallen monatlich Verwaltungsauslagen in Höhe von 100 Mark an.

Die Gegenleistung dafür: Mitglieder bekommen neben Sammelrechnungen und komplett regulierten Lieferantenrechnungen auch retourenbereinigte Abrechnungen und können die Serviceleistungen der Gemeinschaft in Anspruch nehmen. Hierzu zählt zum Beispiel ein täglich aktualisiertes Warenwirtschaftsprogramm, über das derzeit jedoch noch nicht alle Mitglieder verfügen. Zusätzlich werden angeschlossene Händler am finanziellen Gewinn der Genossenschaft beteiligt, der jährlich ausgeschüttet wird.

Grundsätzlich genießt jeder der über ganz Deutschland verteilten MMI-Händler einen Gebietsschutz. "Das soll verhindern, dass Mitglieder sich untereinander auf engem Raum Konkurrenz machen", erklärt Hermann. Noch im laufenden Jahr will die Genossenschaft regionale ERFA-Gruppen bilden, um schneller auf Veränderungen und Trends reagieren zu können und den Meinungsaustausch zwischen den Händlern zu fördern.

Unabhängig davon steht es jedem MMI-Händler frei, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, die dann innerhalb von Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert werden und, "wenn ein Nutzen erkennbar ist", auch in die Tat umgesetzt werden. Hermann weiß um die Wichtigkeit der Mitbestimmung: "Wenn wir dem Mitglied nicht die Hand reichen, tun es andere."

Zu den weiteren Zielen, die von MMI 2001 bewältigt werden wollen, zählt neben der Gewinnung neuer Mitglieder vor allem die Verbesserung der Serviceangebote. Kontakte zu anderen Kooperationen in ähnlichen Geschäftsbereichen gibt es bisher noch nicht. Allerdings, so findet Hermann, "wäre es wünschenswert, wenn ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch stattfände. Das hätte für alle Beteiligten Vorteile.'

Im Porträt: MultiMedia Independent Handelspartner