Blickpunkt:Film

Video

Entertainment Markt: Sie gehen in Kürze wieder auf Tournee. Was hat sich im kommenden Programm im Vergleich zu "[Lord of the Dance](/movie/michael-flatley-lord-of-the-dance)" verändert?

Michael Flatley: Ich habe jetzt eineinhalb Jahre Pause gemacht, um andere Dinge zu tun und auf den Weg zu bringen - darunter einen Film und ein Buch -, und freue mich deshalb sehr auf den Start der Welttournee. Die Tour startet am 3. März in Erfurt und führt dann in den ersten sechs bis sieben Monaten durch mehrere deutsche und europäische Städte. Ich liebe die Bühne, sie ist mein Leben und mein Beruf. In "[Feet of Flames](/movie/michael-flatley-feet-of-flames-lord-of-the-dance-2)" spiele ich wieder die Figur von "Lord of the Dance", aber es ist eine deutlich andere Version der Show. Das Video unseres Hyde-Park-Auftritts von "Feet of Flames" war bereits Nummer eins in Großbritannien und Deutschland. Die Show, die wir jetzt zeigen, enthält viele neue Elemente: eine neue Bühnengestaltung, neue Lichteffekte, neue Sounds, neue Kostüme und auch neue Tänzer.

EM: Wer wählt die neuen Tänzer aus und woher stammen sie?

Flatley: Die Tänzer kommen aus der ganzen Welt, aus Neuseeland, Australien, den USA, Schottland, England und Irland. Sie alle machen irisches Tanztraining und werden nach Gesichtspunkten wie ihrer Ausdrucksform, ihrer Präsentation und natürlich ihrer Liebe zum Tanz ausgewählt. Letzteres ist besonders wichtig, weil wir, wie Sie sich vorstellen können, Hunderte von Videobändern mit Bewerbungen bekommen und unsere Tanzmeister daraus die besten aussuchen müssen.

EM: Gibt es einen Lieblingsort, an dem Sie aufgetreten sind oder auftreten werden?

Flatley: Nein, eigentlich trete überall in der Welt gern auf, von Südafrika bis Australien, von New York bis Berlin. Irland war großartig, weil es vor heimischem Publikum war; Chicago war toll, weil ich dort geboren bin. Aber die Zuschauer sind über-all gleichermaßen begeistert, was sich auch an den Videoabverkäufen vor Ort zeigt. Meine Lieblingsstücke sind meine Flöteneinlage beim Hyde-Park-Auftritt, die ich für meine Mutter gespielt habe, und das "Feet of Flames"-Solo am Ende der Show.

EM: Sie sind ein hervorragender Flötenspieler, haben schon mit der irischen Gruppe The Chieftains gespielt. Könnten Sie sich vorstellen, in Zukunft eine reine Flötentournee zu veranstalten?

Flatley: Es ist so: Im Leben hat man sich für bestimmte Dinge zu entscheiden. Bei dem, was ich tue, geht es nicht nur um mich und nicht nur um Geld. 500 Leute arbeiten für mich, und sie zählen auf mich. Würde ich eine Flötensolokarriere starten, wären sie arbeitslos. Das sind die Faktoren, die für mich wichtiger sind, als als Flötenspieler Karriere zu machen.

EM: Sie haben erwähnt, einen Film drehen zu wollen. Wann haben Sie bei Ihrem dichten Terminplan dazu Zeit?

Flatley: Drehbeginn ist im August, wenn ich die erste Pause in der Tournee habe. Die Dreharbeiten werden drei bis vier Monate dauern, danach geht es gleich weiter nach Japan.

EM: Wie wichtig es für Sie, ihre Show auch per Video an die Menschen weiterzugeben?

Flatley: Das halte ich für genauso wichtig wie die Live-Show. Wir haben zwar vor Millionen Menschen live gespielt. Aber als ich bei der Oscar-Verleihung tanzte, sahen beispielsweise zwei Milliarden zu. Es gibt viele Leute, die nicht die Möglichkeit haben, Tickets zu kaufen oder zur Show zu fahren. Das Video erreicht Leute an Plätzen, wo wir mit der Show leider nicht hinkommen. Es bringt, so hoffe ich, auch Menschen Freude, die krank sind und uns deshalb nicht live sehen können. Ich freue mich sehr, dass sich die Videos so gut verkaufen.

Michael Flatley: "Video so wichtig wie die Show"