Blickpunkt:Film

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[Shawn Levy](/person/shawn-levy) ist einer der erfolgreichsten Kreativen Hollywoods, der demnächst Deadpool und Wolverine in einem Marvel-Film vereint. Bei seiner am heutigen 2. November startenden [Netflix](/company/netflix-international)-Serie „[Alles Licht, das wir nicht sehen](/tvshow/all-the-light-we-cannot-see)“ spricht er über deutsche Schauspieltalente wie [Lars Eidinger](/person/lars-eidinger) und [Louis Hofmann](/person/louis-hofmann) sowie Hoffnung in Zeiten von Kriegen. 

**Wie geht es Ihnen aktuell?**

SHAWN LEVY: Mir geht es gut. Ich bin nur wegen des Schauspielerstreiks ein bisschen frustriert, weil ich meinen dadurch unterbrochenen Film nicht weiterdrehen kann. Ich bin gerade in der Mitte von einem Marvel-Film, in dem Deadpool und Wolverine zum allerersten Mal gemeinsam die Stars sind. Zufälligerweise sind die beiden Hauptdarsteller auch meine besten Freunde. Das ist also eine super spaßige Produktion, die genau nach der Hälfte jetzt pausiert. 

**Glauben Sie daran, dass Sie noch dieses Jahr die Dreharbeiten wieder aufnehmen können?**

SHAWN LEVY: Wir alle hoffen das ganz dringend. Wir wünschen uns aber auch, dass die Schauspieler ihren Teil bei den Verhandlungen bekommen. Aber umso mehr schätze ich die Zeit, die ich jetzt habe, um über "Alles Licht, das wir nicht sehen" sprechen zu können. 

**Ihre heute startende Netflix-Miniserie "Alles Licht, das wir nicht sehen" erzählt eine bewegende Geschichte im Zweiten Weltkrieg**. **Sie besitzt aber darüberhinaus fast die Qualität eines Märchens, so wie sie erzählt ist**. **Ist das ein Aspekt, den Sie beim Inszenieren im Hinterkopf hatten?** 

SHAWN LEVY: Das ist sehr interessant, weil ich diesen Aspekt nicht in meinem Hinterkopf hatte. Aber Sie sind bereits der dritte Journalist, der das anmerkt. Das zwingt mich, über meinen Stil, die Herangehensweise und den Ton nachzudenken. Und ich muss zugeben, dass die Serie eine Sanftheit besitzt, so wie sie die Geschichte erzählt. Manches davon stammt direkt aus Anthony Doerrs Romanvorlage, weil es um zwei junge Menschen geht, die jeweils auf einer anderen Seite des Krieges stehen und doch das Schicksal teilen, sich unverhofft zu treffen. Diese Story-Struktur besitzt eine gewisse Märchenqualität. Aber ich nehme an, dass es auch um meinen Einsatz von Musik und Bildern geht, die ein bisschen lyrisch sind. Das ist kein Paul-Greengrass-Doku-Drama über den Zweiten Weltkrieg. Unsere Serie ist im Zweiten Weltkrieg angesiedelt, aber es geht um eine sehr menschliche Geschichte. Wie ein Märchen hat auch die Serie ganz klare Themen, die über die Story erzählt werden.

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