Spielfilmpiraterie in Russland
Nur ein Bruchteil der in Russland gehandelten DVDs sind legalen Ursprungs. Herkunft des Materials und Vertriebsstrukturen lassen auf Profis schließen, die, bestens organisiert und mit hoher krimineller Energie ausgestattet, nur eins wollen: abkassieren.
Die Bürger Moskaus hatten die Wahl: Entweder konnten sie die Comicverfilmung "Hulk" im Kino ansehen oder auf DVD. Beides gab es gleichzeitig, im Fall der Videofassung allerdings illegal, weil raubkopiert. Der Preis war nahezu identisch: 200 Rubel. Das sind umgerechnet rund sechs Euro. Regulär kostet eine DVD in russischen Geschäften zwischen 15 und 20 Dollar. Nicht nur Straßenhändler bieten die heiße Ware an, auch zahlreiche Kiosks haben sich auf raubkopierte Musik und Filme spezialisiert. Sie sind in der Nähe des Belorussischen Bahnhofs oder an den großen Moskauer Boulevards und haben 24 Stunden am Tag geöffnet. Das Geschäft mit illegalen Videos, CDs und DVDs blüht in Russlands Hauptstadt.