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Die Seite AdWeek berichtete, dass [Amazon](/company/amazon-eu-sarl) plane, seinen kostenlosen und werbefinanzierten Streamingdienst [Freevee](/company/amazon-freevee) in den kommenden Wochen abzuwickeln. Der Hintergrund soll dabei das in den USA im Januar und in Deutschland im Februar eingeführte werbeunterstützte [Prime-Video](/company/prime-video)-Abo sein. Die Abschaffung von Freevee solle eine Fokussierung der Produkte mit sich bringen, zitiert AdWeek drei anonyme Quellen.

Demnach soll der Schritt im zweiten Quartal erfolgen. Die Quellen gehen davon aus, dass mit der Werbung bei Prime Video das Freevee-Angebot auf Dauer überflüssig werde und es keinen Sinn ergebe, es weiter zu betreiben. Freevee hieß bis 2022 noch IMDb TV, wurde dann aber von Amazon gerebrandet. Die Entscheidung gegen Freevee würde Doppelstrukturen abschaffen und Kosten sparen, argumentiert AdWeek.

Mittlerweile hat sich auch Amazon selbst zur Berichterstattung geäußert. „Es gibt keine Veränderungen bei Freevee“, heißt es vom Unternehmen. „Amazon Freevee bleibt ein wichtiges Streaming-Angebot, das Prime- und Nicht-Prime-Kunden Tausende von Hit-Filme, -Serien und -Originals kostenlos bietet.“

Bei Prime Video gibt es auch in Deutschland seit Anfang Februar mehr Werbung auf der Plattform. Bislang gab es zwar schon Werbung zwischen dem Live-Sport und hier und da auch Trailer zu eigenen Formaten vorab. Aber jetzt soll es bekanntlich auch Werbung zwischen Filmen und Serien geben können. In der Praxis zeigt sich diese Ansage aber in den ersten Tagen als sehr zaghaft, weil nur minimale Veränderungen festzustellen sind. Wohl auch, um die Kunden nicht zu vergraulen.

AdWeek argumentiert, dass das Angebot mit zwei werbeunterstützten Streamingdiensten wie Freevee und Prime Video beim Konsumenten, aber auch den Anzeigenkunden zu Verwirrung führe. Laut der Quellen sei es auch schwieriger, die Nutzer der kostenlosen Freevee-App in ein kostenpflichtiges Prime-Video-Abo zu bekommen, weil die Übergänge fehlten. Tatsächlich hat Amazon im Januar personelle Einsparungen vorgenommen, die auch Prime Video und die Video-Streamingseite Twitch betrafen.

Als ein Hinweis, dass an den Gerüchten von AdWeek doch etwas dran sein könnte, sieht die Branche zum Beispiel ein in einem für Freevee geplanten Original wie „American Rust: Broke Justice“, das dann bei Prime Video integriert wurde. Der Streamer Freevee feierte zuletzt aber auch Achtungserfolge mit Comedy-Formaten wie „Primo“ oder „Jury Duty“, das sogar für vier Emmys nominiert wurde. In Deutschland sorgte zuletzt vor allem das Survival-Format „7 vs. Wild“ für große Millionen-Zugriffszahlen mit der dritten Staffel, die dort einen Monat vorab exklusiv lief.

Amazon hält trotz werbeunterstützter Prime-Video-Version an Freevee fest