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Digitaler Vertrieb

SVoD enteilt EST und TVoD

Das Vertriebsmodell SVoD war 2015 im deutschen Digitalmarkt erfolgreicher als EST und TVoD zusammen. Der Trend hat sich im ersten Quartal 2016 fortgesetzt.

jr07.06.2016 09:13
"Fack Ju Göhte 2" war der Digitalhit im 1. Quartal 2016
"Fack Ju Göhte 2" war der Digitalhit im 1. Quartal 2016 Constantin

Der deutsche Digitalmarkt hinkt in der Entwicklung anderen Territorien weit hinterher. Der Grund dafür ist oft benannt worden: Deutsche Konsumenten sind nicht auf die Schnelle für neue Nutzungsarten und Verbreitungswege zu gewinnen. Bekanntlich wird der Löwenanteil im deutschen Videomarkt nach wie vor mit DVD und Blu-ray erwirtschaftet. Klar ist aber auch: Das wird nicht so bleiben. Vorweg die vielleicht imposanteste Zahl, die sich aus einem Vergleich des jeweils ersten Quartals der Jahre 2015 und 2016 ergibt: Aus den von BVV/FFA/GfK verfügbaren Daten lässt sich berechnen, dass der Umsatzzuwachs im deutschen Digitalmarkt 41 Prozent betrug. Inbegriffen sind die Nutzungsarten Subscription Video on Demand (SVoD), Electronic Sell-thru (EST) und Transactional Video on Demand (TVoD). In absoluten Zahlen: Im Berichtszeitraum 2015 gaben Filmkonsumenten 96 Mio. Euro aus, in den ersten drei Quartalen 2016 135 Mio. Euro. Interessant dabei: Alle drei Vertriebswege haben zu den Mehreinnahmen beigetragen, aber nicht in gleichem Ausmaß. Der Streamingabo-Anteil, also SVoD, betrug im ersten Quartal 2016 56,3 Prozent. EST kam auf 22,9 Prozent, TVoD auf 20,7 Prozent. Was zeigt: Die SVoD-Einnahmen steuern mittlerweile mehr als die Hälfte des Digitalvertriebsumsatzes bei. Im Vergleichsquartal des Vorjahres betrug der Anteilswert 49 Prozent (EST: 24 Prozent, TVoD: 27,1 Prozent). Dabei sind die Steigerungsraten für EST und TVoD jeweils einzeln betrachtet gar nicht eben niedrig: Von 2015 auf 2016 stieg die Zahl digitaler Kaufdownloads von 2,2 auf 3,2 Mio. (plus 45 Prozent). Das wiederum erhöhte die Einnahmen um 33 Prozent, nämlich von 23 auf 31 Mio. Euro. Obwohl auch digitales Ausleihen Zuwächse verzeichnen konnte, ist TVoD gleichwohl der Verlierer der drei Vertriebsformen: In diesem Segment kletterten die Einnahmen "nur" um neun Prozent, obwohl Endverbraucher ebenfalls eine Mio. Transaktionen mehr tätigen als 2015. Insgesamt waren es 7,4 Mio. (plus 17 Prozent).

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