Anzeige
Festival

23. Filmfestival Max Ophüls Preis: Österreich und die Schweiz am Zug

Zum 23. Mal bot das Saarbrücker Filmfestival (22. bis 27. Januar) dem deutschsprachigen Nachwuchs eine professionelle Plattform und Publikumsnähe. Die Etablierung des Festivals zeigt sich auch in den Besucherzahlen, die mit rund 15.400 Zuschauern gegenüber 2001 noch angestiegen ist.

akl04.02.2002 14:28
Die Preisträger (v.l.): Stefan Haupt, Michael Finger, Barbara Gräftner, Sabine Derflinger, Sven Taddicken, Marie Luise Schramm, Jörg Kalt und Almut Getto
Die Preisträger (v.l.): Stefan Haupt, Michael Finger, Barbara Gräftner, Sabine Derflinger, Sven Taddicken, Marie Luise Schramm, Jörg Kalt und Almut Getto

Dieses Jahr dominierten die österreichischen und Schweizer Produktionen sowohl quantitativ in der Wettbewerbssektion als auch qualitativ bei der Preisverleihung die Veranstaltung. Von 18 Nominierungen im Bereich Langfilm stammten zehn aus den deutschsprachigen Nachbarländern. Auffallend war die Tendenz der Wettbewerbsbeiträge aus Österreich und der Schweiz, Stoffe sowohl inhaltlich als auch formal radikaler zu behandeln als ihre deutschen Kollegen. Dies wurde von der Jury honoriert, die den Hauptpreis an die Österreicherin Barbara Gräftner für ihr im Dogma-Stil gedrehtes Psychodrama "Mein Russland" vergab. Der Zürcher Dokumentarfilmer Stefan Haupt bekam für "Utopia Blues", der bereits mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichneten Darstellung der kompromisslosen Extrem-Existenz eines jungen Musikers, gleich drei Preise. Generell wurden die Filme, die sich in der Mehrzahl mit Randexistenzen und Identitätssuche befassten, im Publikum sehr kontrovers diskutiert. Dagegen zog der bereits in Hof prämierte "Mein Bruder, der Vampir" mehrheitlich die Sympathie auf sich, was ihm den Publikumspreis bescherte.

Anzeige