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[Walid Nakschbandi](/person/walid-nakschbandi), Geschäftsführer der [Film- und Medienstiftung NRW](/company/film-und-medienstiftung-nrw), spricht in Cannes über internationale Vernetzung, neue Partnerschaften und die Bedeutung regionaler Projekte – und warum die gemeinsame Beachparty mit der [Produktionsallianz](/company/allianz-deutscher-produzenten-film-und-fernsehen) mehr ist als ein reines Vergnügen.

**Die Filmstiftung und die Produktionsallianz machen dieses Jahr gemeinsam eine Beachparty in Cannes am Strand – das klingt erst einmal nach Vergnügen. Was zieht die Filmstiftung daraus für einen Nutzen?**

Cannes ist nicht nur ein Ort des Glamours, sondern vor allem ein zentraler Marktplatz der internationalen Filmbranche. Mit dem German Pavilion, aber auch mit dem Koproduktionsfrühstück oder dem neuen Format der Cannes Beach Soirée schaffen wir Orte der Begegnung in entspannter Atmosphäre – und genau darin liegt der Mehrwert: Netzwerke entstehen oft dort, wo Menschen ungezwungen ins Gespräch kommen. Für die Filmstiftung ist der Auftritt in Cannes eine strategische Investition in Sichtbarkeit, Beziehungspflege und in neue Partnerschaften, die am Ende auch konkreten Projekten und der Branche in NRW insgesamt zugutekommen.

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##### „Netzwerke entstehen oft dort, wo Menschen ungezwungen ins Gespräch kommen.“

*Walid Nakschbandi, GF der Film- und Medienstiftung NRW*

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**Die größte Landesförderung und die größte Vereinigung der Produzenten auf Bundesebene: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Produktionsallianz?**

Die Zusammenarbeit mit der Produktionsallianz ergab sich aus dem gemeinsamen Interesse, die Rahmenbedingungen für die deutsche Film- und Fernsehproduktion nachhaltig zu stärken. Als größte Vereinigung der Produzentinnen und Produzenten auf Bundesebene bringt die Produktionsallianz die größte Branchenexpertise ein, die für unsere strategische Ausrichtung auf Landesebene immanent ist. Der Dialog war von Anfang an überaus eng und freundschaftlich-konstruktiv, das hat Freude gemacht und bringt Synergien.

**Nakschbandi in Cannes – welche Filme haben Sie schon gesehen, wie haben sie Ihnen gefallen und was steht noch auf Ihrem Programm?**

Ich hatte bereits das Vergnügen, hier in Cannes einige bemerkenswerte Filme zu sehen, die mich sowohl ästhetisch als auch inhaltlich beeindruckt haben. Besonders berührt hat mich der Film von Amélie Bonnin, "Partir un jour", der Dienstag der Eröffnungsfilm hier in Cannes war und der mit großer Sensibilität erzählt wird, lange nachhallt. Auch "Mission Impossible" finde ich großartig, er schafft die berühmten "Cannes Vibes", was für ein Auflauf! Die halbe Stadt war abgesperrt für Tom Cruise. Beeindruckt war ich auch von Fatih Akins "Amrum" und dankbar, die Premiere zwischen Baumi Award und Anschlussterminen miterlebt zu haben, wie Cannes ihn feiert!  Auf meinem Programm stehen einige Titel, die ich unbedingt sehen möchte, aber leider fallen ja viele Filmwünsche hier den Terminen zum Opfer. Hoffentlich klappt es noch mit "In die Sonne schauen"!

**Ihr Credo ist die internationale Vernetzung: Sehen, welche „Intellectual Properties“ und Ideen von unseren Nachbarländern bis nach Asien, Amerika und Afrika gefragt sind. Was sind die nächsten Ziele der Filmstiftung in puncto Internationalisierung?**

Cannes ist wie jedes Jahr ein Ort der Entdeckungen und Begegnungen – sowohl mit großen Namen als auch mit frischen Stimmen des Kinos. Internationale Vernetzung ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Branche. Wir beobachten aufmerksam, welche Inhalte und Formate global gefragt sind, und fördern gezielt Kooperationen mit Partnern in Europa, Asien, Nord- und Südamerika sowie Afrika. Hier ist schon viel passiert! Unser nächstes Ziel ist es, diese strategischen Allianzen weiter auszubauen, internationale Koproduktionen zu stärken und neue Märkte für unsere Kreativen zu erschließen.

**Stichwort Region: Kinotour und Serienfestival heißen die nächsten Projekte am Standort. Was kommt noch? Wie sieht das lokale Engagement der Filmstiftung 2025/26 für den Standort aus?**

Die FilmSchauPlätze NRW, das Seriencamp und natürlich auch die Filmtage in Köln im Juli sind starke Signale für unsere regionale Präsenz – und dabei bleibt es nicht. Auch 2025/26 setzen wir auf Projekte, die den Film- und Games-Standort NRW stärken und das Publikum direkt vor Ort ansprechen. Neben der Förderung von Festivals und Veranstaltungen liegt unser Fokus auf der nachhaltigen Entwicklung kreativer Netzwerke, der Unterstützung lokaler Produktionsvorhaben und der Sichtbarkeit nordrhein-westfälischer Talente. Unser Engagement bleibt vielfältig, partnerschaftlich und immer darauf ausgerichtet, die Region als lebendigen Film- und Medienstandort weiter zu profilieren.

**Wenn Sie von der Distanz aus Cannes nach Deutschland schauen – was muss jetzt passieren und welche Hoffnungen setzen Sie in [Wolfram Weimer](/person/dr-wolfram-weimer)?**

Aus der Distanz von Cannes betrachtet, erscheint Deutschland in einer Phase des Suchens – nach Klarheit, Richtung und Erneuerung. Was jetzt geschehen muss, ist eine Rückbesinnung auf die Stärken, die das Land einst ausgezeichnet haben: Innovationskraft, Dialogfähigkeit, Erneuerung und der Mut zu mutiger, pragmatischer Führung. In Wolfram Weimer setze ich die Hoffnung, dass er als intellektuell unabhängiger Geist und erfahrener Publizist Impulse für genau diesen Dialog geben kann – mit klarem Blick, ökonomischer Vernunft und kultureller Tiefe.

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##### "Was jetzt geschehen muss, ist eine Rückbesinnung auf die Stärken, die das Land einst ausgezeichnet haben: Innovationskraft, Dialogfähigkeit, Erneuerung und der Mut zu mutiger, pragmatischer Führung." 

*Walid Nakschbandi, GF Film- und Medienstiftung NRW*

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**Die Länderförderungen werden mangels Reform und weil es mit dem Bundeshaushalt noch dauert, derzeit mehr gebraucht denn je. Dazu kommt, dass eine der größten, das [Medienboard Berlin-Brandenburg](/company/medienboard-berlin-brandenburg), bis Anfang 2026 keine Förderentscheidungen fällen kann. Was bedeutet das für die Filmstiftung?**

Angesichts der aktuellen Herausforderungen – vom stockenden Bundeshaushalt bis hin zum zeitweisen Aussetzen der Förderentscheidungen beim Medienboard – gewinnen die Länderförderungen an zentraler Bedeutung. Für die Filmstiftung bedeutet das einerseits eine gestiegene Verantwortung, andererseits aber auch die Chance, Impulse zu setzen und strukturelle Lücken zumindest temporär abzufedern. Es ist ein Moment, in dem Verlässlichkeit und strategische Weitsicht besonders gefragt sind.

**Sie führen in Cannes viele Gespräche. Mit wem würden Sie dieses Jahr gerne einfach mal just for fun einen Kaffee auf dem Markt trinken?**

In Cannes trifft man so viele tolle und interessante Menschen, überall brennt die Luft, die Liebe zum Kino verbindet wirklich alle und befeuert jede Konversation. Ich gebe zu, ich bin ein Riesenfan von der Binoche - was für ein Auftritt als Jurypräsidentin beim Opening! [Juliette Binoche](/person/juliette-binoche) für einen Kaffee am Hafen, das wäre was.





Walid Nakschbandi: „Für die Filmstiftung NRW ist der Auftritt in Cannes eine strategische Investition“