Drehbuchmesse Scriptforum 2000 mit starkem Debüt
Überrascht waren die Veranstalter vom großen Echo auf die Autorenmesse Scriptforum 2000. Statt erwarteter 400 Teilnehmer kamen 1000. Die Veranstaltungen mit Syd Fields und Jurgen Wolff mussten in andere Räume verlegt werden, um alle Teilnehmer aufzunehmen. Eine Wiederholung 2001 steht fest.
Die beiden Workshops, die Podiumsdiskussionen sowie die Messe und andere Angebote waren durchweg gut besucht. Bedauert wurde von Autoren und Agenten, dass zu wenig Produzenten, Redakteure und andere Entscheider anwesend waren. Einigen fehlte damit der wichtige Gegenpart. Nach dem großen Zuspruch beim Debüt im Filmhaus am Potsdamer Platz steht fest, dass das von der Master School Drehbuch veranstaltete Scriptforum regelmäßig stattfinden wird. Der Messecharakter soll künftig ausgebaut und Rückzugsmöglichkeiten für intensive Gespräche gegeben werden. Eine der erfolgreichsten Podiumsdiskussionen fragte, ob eine Ausbildung für Autoren überhaupt Sinn mache. Auch wenn Moderator Reiner Veit mit der Feststellung schloss, dass sie jedenfalls nicht schade, plädierten die Teilnehmer deutlich für eine fundierte Ausbildung. Uschi Keil, Leiterin der Drehbuchschule der dffb, erklärte, dass ihre Schüler seit kurzem an filmhistorischen Seminaren teilnehmen müssten, da die Kenntnisse hier dünn seien. Alex Buresch, Drehbuchstudent an der Filmakademie in Ludwigsburg, lobte die Ausbildung, da man "sein Handwerkszeug" lerne, das gerade bei der industriellen Fertigung von Serienbüchern hilfreich sei.Stephan Ottenbruch, Redakteur bei SAT.1, bestätigte nach einem erbosten Zwischenruf, dass auch Redakteure ausgebildet werden und verwies darauf, dass ein Teil der Fertigkeiten während der Arbeit von Film zu Film erworben werde. Dazu gehöre auch die permanente Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Zuschauer. Als der "Zitty"-Filmredakteur Hans-Joachim Neumann den oft in die Debatte eingreifenden Zuhörern vorwarf, sie würden sich nicht mit dem Zuschauerinteresse auseinander setzen, regte sich kein Widerspruch.