Anzeige
Kino

Erfolgreiche Bilanz: Zwei Jahre Kinoabo in Frankreich

Vor genau zwei Jahren führte die Unternehmensgruppe UGC die Kinoabokarten auf dem französischen Markt ein. Diese revolutionäre Marketingstrategie hat Schule gemacht, ohne die kleinen Filmtheaterbetreiber zu gefährden.

pgi16.04.2002 16:10
Abokinos und Filmkunsthäuser konkurrieren um Filme wie "8 Frauen"
Abokinos und Filmkunsthäuser konkurrieren um Filme wie "8 Frauen"

Mit der Idee, Kino nach dem Pay-TV-Konzept zu vermarkten, brachte vor zwei Jahren UGC-Chef Guy Verrecchia die gesamte Branche durcheinander. Die Verkaufstrategie kam allerdings beim jungen Publikum so gut an, dass UGC innerhalb einiger Wochen über 100.000 Abonnenten gewinnen konnte. Die Konkurrenz, darunter vor allem Gaumont, wurde automatisch gezwungen, eine ähnliche Initiative auf die Beine zu stellen. Um die UGC-Ambitionen zu bremsen, kooperierte die von Nicolas Seydoux geführte Firma mit dem Independent MK2 und bot drei Monate nach UGCs Einführung der "Carte illimitée" den so genannten Pass an. Identisch sind die Konzepte, die es den Abonnenten erlauben, gegen 18 Euro monatlich so viele Filme anzuschauen, wie sie wünschen. Beide Anbieter provozierten eine Protestwelle bei kleinen und mittleren Kinobetreibern. Die Karten wurden aber so populär, dass keine der Institutionen wie das Centre nationale de la Cinématographie (CNC) und das Kulturministerium eine klare Position einnehmen konnte. Das Kartellamt wurde von der Kulturministerin Catherine Tasca eingeschaltet, beugte sich aber trotz heftiger Debatten in der Öffentlichkeit den Argumenten des Karteninitiators.

Anzeige