Ernüchternde Ergebnisse bei der Cinemaxx AG
Stagnierende bis rückläufige Besucherzahlen, ein Überangebot an Leinwänden und ein schwaches Filmjahr führen dazu, dass die Cinemaxx AG für den Zeitraum Juli bis Dezember 2000 zweistellige Millionenverluste erwartet. Das kündigte das Unternehmen am Donnerstag im Rahmen der Haupversammlung an. Der Kurs der Cinemaxx-Aktie fiel darauf hin bis auf 3,50 Euro. Jetzt sollen gemeinsam mit Mitbewerbern, Verleihern und Konkurrenten Strategien gegen "die neue Kinomüdigkeit" entwickelt werden.
"Es gibt nichts zu beschönigen. Die Situation der Kinobranche ist ernst", leitete Hans-Joachim Flebbe, Vorstandmitglied der Cinemaxx AG seinen Lagebericht ein. Statt der erwarteten 200 Mio. Kinobesucher werden voraussichtlich nur 150 Mio. den Weg in die Filmtheater finden. Im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen sind in diesem Herbst Besuchereinbrüche zu verzeichnen. Der traditionell starke November sei z.B. schlechter gewesen als der üblicherweise saisonal sehr schwache Juli. Das Wachstum der Besucherzahlen habe nicht mit der wachsenden Zahl der Kinoleinwände Schritt gehalten. "Wir - und alle unsere Marktteilnehmer - haben uns leider verrechnet", gibt Flebbe zu. Zwar haben sich die Besucherzahlen der Cinemaxx-Filmtheater im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent von 16,4 auf 18,3 Mio. und die Gesamtleistung um 14 Prozent auf 350,8 Mio. Mark gesteigert. Diese Zunahme sei allerdings auch auf die Eröffnung von sechs Multiplexen im Berichtszeitraum zurück zu führen. Letztlich konnte ein Konzernjahresüberschuß in Höhe von 3,1 Mio. Mark ausgewiesen werden. Insgesamt gehe man aber davon aus, dass für das Rumpfgeschäftsjahr ein Verlust in zweistelliger Millionenhöhe ausgewiesen werden müsse.