Franchise erhält Finanzspritze
Auf Unverständnis stieß die Bekanntgabe der Commerzbank, für die US-Firma Franchise einen Fonds aufgelegt zu haben. Mitinitiator Wolfgang Schamburg gibt sich gegenüber Blickpunkt:Film zuversichtlich und stellt gleichzeitig potenzielle Projekte vor.
"Der Start war fulminant", sagt Wolfgang Schamburg, Leiter des Geschäftsbereichs Financial Engineering, in Hinblick auf das Interesse, das der Franchise-Fonds bei den Investoren hervorrief. Mindestens 100 Mio. Euro will die Commerzbank platzieren und gibt dafür auch eine Garantie, nach Schamburgs Einschätzungen könnte jedoch eine weitaus höhere Summe generiert werden. Dass dieses Geld gerade für Filmproduktionen des unter einem schlechten Ruf stehenden Produzenten Elie Samaha verwendet werden soll, wird in Branchenkreisen weitgehend mit Kopfschütteln quittiert. Der Franchise-Geschäftsführer befindet sich seit geraumer Zeit in einem Rechtsstreit mit der deutschen Intertainment AG und der US-Firma Morgan Creek Productions. Ihm wird vorgeworfen, in betrügerischer Weise Budgets überzogen zu haben. Schamburg lässt der schlechte Leumund Samahas kalt: Die Cash-Back-Garantie der Commerzbank werde über Franchise finanziert, "mit überzogenen Budgets würde sich Samaha ins eigene Fleisch schneiden", so Schamburg. Mit dem Franchise-Fonds wagte sich erstmals die Commerzbank selbst an die Konzeption eines Medienfonds, bislang wurden sämtliche Aktivitäten auf diesem Sektor von der Tochterfirma Commerz Fonds Beteiligung (CFB) organisiert. Zuletzt initiierte die CFB den Fonds International West Pictures. Noch stehen die genauen Titel, die der Commerzbank-Fonds finanzieren soll, nicht fest. Schamburg nennt derzeit vier Projekte, die sich "in der engeren Auswahl" befinden. Unter der Regie von Charly Stadler soll "Psychic" entstehen, als Hauptdarsteller ist Wesley Snipes im Gespräch. Fest steht Antonio Banderas, der die Hauptrolle in "The X versus Server" spielen wird, die Regie übernimmt Kaos. Ebenfalls im Gespräch ist "Sound of Thunder", das nächste Projekt von Renny Harlin, der schon die Franchise-Produktion "Driven" inszenierte. Mit Michael Douglas in der Hauptrolle soll "Til Death Do Us Part" entstehen.