Köln-Panel "Show me the money" mit Kleine und Füting
"Show me the money" lautete der plakative Titel des Produzenten-Panels bei der Cologne Conference, das vor allem Bavaria-Geschäftsführer Thilo Kleine zu einigen deutlichen Worten nutzte. Er rief die deutschen TV-Produzenten u. a. dazu auf, sich mehr um die Exportfähigkeit ihrer Produkte zu bemühen.
Eine Exportquote von fünf Prozent für deutsche TV-Produktionen sei "geradezu jämmerlich", führte Kleine in Köln aus. Positives Gegenbeispiel sei der Bavaria/ARD-Dreiteiler "Die Manns - Ein Jahrhundertroman", den man bereits in 19 Länder verkauft habe, darunter auch Großbritannien, wo die BBC das Renommierprojekt ausstrahlen wird. Prinzipiell müsse man bei Produktionen stärker an den Programmbedarf der internationalen Abnehmer denken. "Das gelingt bei Event-Produktionen eigentlich schon ganz gut", räumte Kleine ein. Hansjörg Füting, Geschäftsführer der NDF, betonte unterdessen, dass sich die deutschen TV-Movies "hinter keinem internationalen Produkt verstecken" müssen. "Dies war auch der Bereich, der am höchsten gefördert wurde." Auch die Sender verschonte Bavaria-Geschäftsführer Kleine bei seiner Argumentation nicht. "Die Margen bei TV-Movies sind katastrophal", erklärte er. Allgemein seien Qualitätsansprüche und die Anforderungen an die Produzenten deutlich gestiegen, ohne dass dies entsprechend vergütet werde. "Die Terms of Trade müssen verändert werden", forderte Kleine im Hinblick auf das Zusammenwirken von Produktionswirtschaft und Sendern. Im Prinzip arbeite man immer noch unter Bedingungen, die vor vielen Jahren in einem rein öffentlich-rechtlichen Fernsehsystem geschaffen worden seien. Hansjörg Füting gab zu bedenken: "Wenn die Produzenten die Möglichkeiten hätten, am Erfolg ihrer Arbeit stärker zu partizipieren, wäre auch das Kapital da, um Reserven aufzubauen." Dadurch, so Füting, könnten Schwächeperioden besser kompensiert werden. Bei den Sendern müsse darüber hinaus die Bereitschaft da sein, Experimente zu machen