Blickpunkt:Film

Kino

Nach zwei entbehrungsreichen Coronajahren findet die Berlinale ab morgen erstmals seit 2020 wieder im gewohnten Umfang statt. Die Festivalchefs [Mariette Rissenbeek](/person/mariette-rissenbeek) und [Carlo Chatrian](/person/carlo-chatrian) berichten, was das Besondere an diesem Jahrgang sein wird.  

**In der Pressekonferenz betonten Sie, Herr Chatrian, zur Beschreibung der Filme in den Wettbewerben: „Die Realität ist zurück!“ Lässt sich das generell über die 73. Berlinale sagen?**

MARIETTE RISSENBEEK: Die beiden Festivalausgaben während der Pandemie fühlen sich rückblickend surreal an: die Stimmung, die Atmosphäre, der Umgang der Menschen miteinander, die Fragen, die man sich stellte. Insofern ist es natürlich richtig, dass das Gesamtfestival nun wieder auf eine Realität trifft, die klarer und spürbarer ist, eine Situation, die für uns kontrollierbarer ist, als es 2021 und auch noch 2022 der Fall gewesen war. 

CARLO CHATRIAN: Was ich gemeint hatte, war eine Auswahl an vielen Filmen, die eine starke Beziehung zu dem haben, was aktuell in der Welt passiert. Das bezieht sich gar nicht so sehr auf Dokumentarfilme, die eine Blütezeit erleben, sondern auch auf fiktionale Filme. Aber ich habe auch gesagt, dass die Auswahl viel Platz für Poesie hat. Entscheidend ist die Balance, denn auch in den von uns ausgewählten Dokumentarformaten ist der Blick auf die Realität ungewöhnlich und überraschend. Einerseits haben wir also Filme, die gezielt in einen Dialog mit der Realität treten. Das hat sicherlich mit der Ausnahmesituation zu tun, in der wir uns in den letzten drei Jahren befunden haben. Die Filme befassen sich aber auch gezielt mit anderen aktuellen Ereignissen, die unsere Zeit prägen und verändern, in der Gesellschaft, geschichtlich, in Deutschland, in der Welt. Faszinierend ist, dass es auch eine Gegenbewegung gibt, Filme, die uns aus der Realität entführen. Nicht zuletzt ist eine der Funktionen des Kinos, uns träumen zu lassen. Steven Spielberg ist ein perfektes Beispiel dafür, aber es gibt noch mehr Filme in unserer Auswahl, die uns an andere Orte entführen und die Realität aus einem anderen Winkel betrachten. 

**Was ist denn generell neu und anders in diesem Jahrgang der Berlinale?**

MARIETTE RISSENBEEK: Die Realität ist auch in Form zweier Länder omnipräsent: Ukraine und Iran.  Die aktuelle Lage dort denken  wir im gesamten Festival mit, sie werden sich wie ein roter Faden durch die zehn Tage der Berlinale ziehen. In Solidarität mit der Ukraine haben wir Blau und Gelb als Farben des diesjährigen Berlinale-Ansteck-Pins gewählt. Das Festival fällt auf den Jahrestag des Kriegsbeginns. Als die letztjährige Berlinale vom 10. bis 20. Februar stattfand, erschien dieser Krieg noch undenkbar. Es ist uns ein selbstverständliches Anliegen, unsere Solidarität mit dem angegriffenen Land zu bekunden, was sich nicht nur auf die Nationalfarben beschränkt, sondern auch diverse Veranstaltungen umfasst, wie z.B. ein Panel zur Finanzierung ukrainischer Filme und natürlich auch die Programmierung ukrainischer Produktionen in verschiedenen Sektionen. 

**Sie werden auch Sean Penns Dokumentation über Präsident Selenskyj zeigen. Wird [Sean Penn](/person/sean-penn) persönlich in Berlin sein?**

CARLO CHATRIAN: Wir warten auf ihn. Für mich ist „Superpower“ ein perfektes Beispiel für engagiertes Kino. Ursprünglich war es die Absicht von Sean Penn und Aaron Kaufman, einfach eine Doku über diesen ungewöhnlichen Mann zu machen, der als Comedian und Schauspieler bekannt wurde und dann zum Präsidenten der Ukraine gewählt wurde. Beim Dreh sahen sie sich mit einer anderen Realität konfrontiert - und haben das dann dokumentiert. Der Film befasst sich auch mit der Rolle der Kunst, ein weiterer roter Faden, der sich durch das Festival zieht. Wir hoffen, dass diese Filme auch beim Publikum außerhalb des Festivals für Nachhall sorgen werden.

**Die Berlinale wird dezentralisierter. Wie sehr wird der Potsdamer Platz, das Zuhause des Festivals in den letzten 20 Jahren, auch künftig noch Dreh- und Angelpunkt sein? In diesem Jahr haben Sie eine Anzahl zusätzlicher Spielstätten über die ganze Stadt verteilt dazu genommen.**

MARIETTE RISSENBEEK: Der entscheidende Vorteil des Potsdamer Platzes ist seine zentrale Lage, aus allen Richtungen ist er gut zu erreichen. Das hat auch einen nicht zu unterschätzenden symbolischen Wert. Gleichzeitig ist der Berlinale Palast mit seinen 1600 Plätzen ein idealer Spielort und ein exzellenter Premierenplatz, wie man ihn sonst in Berlin nicht so leicht findet. Im fußläufig gelegenen Hyatt befindet sich das Pressezentrum. Das Cinemaxx wird für Marktvorführungen und Pressevorführungen genutzt. Der EFM befindet sich in unmittelbarer Nähe. Und es gibt viele Hotels in der Umgebung. Diese Konstellation ist unverändert wichtig. Das Herzstück der Berlinale befindet sich weiterhin hier. Dass wir mit den Publikumsvorführungen noch weiter in die Stadt hineingehen, ist sicherlich auch nachvollziehbar.  Es trägt dazu bei, die Berlinale als zentrales kulturelles Ereignis noch stärker in der gesamten Stadt zu verankern. Das ist eine gute und wichtige Entwicklung. 

**Wie sieht die geschäftliche Situation für die Berlinale nach den beiden dünnen Coronajahren aus?**

MARIETTE RISSENBEEK: Es sieht sehr gut aus. Der European Film Market registriert ebenso viele Anmeldungen wie zuletzt 2020. Die internationale Filmbranche wird also in voller Stärke vertreten sein. Die Erwartung ist, dass wir entsprechend auch unser Stammpublikum wieder mobilisieren können. Wir wollen ein Zeichen setzen, für das Kino, für seine unverändert wichtige Rolle auch nach der Pandemie. Wir erwarten namhafte Gäste und sind deshalb überzeugt, auch in den Medien entsprechenden Widerklang zu finden. Die Berlinale hat eine Leuchtturmfunktion und dieser wird sie 2023 wieder vollumfänglich gerecht werden, davon bin ich fest überzeugt. 

**Und die Sponsoren?**

MARIĖTTE RISSENBEEK: Für die Sponsoren ist das physische Festival enorm wichtig, weil sie Veranstaltungen, Empfänge und Networking-Möglichkeiten für sich und ihre Kund:innen nutzen. Vergangenes Jahr durften wir wegen der Pandemie keine größeren Veranstaltungen organisieren. Dadurch, dass die Sponsoren jetzt wieder vor Ort Präsenz zeigen können, ist die Resonanz sehr positiv: Wir konnten etwa Partner wie Campari oder Oatley hinzugewinnen . Die Idee ist es, an die Menschen heranzukommen und den eigenen Kunden ein Erlebnis zu bieten. Das geht erfreulicherweise mit der kommenden Berlinale-Ausgabe wieder.

**Eine besondere Kooperation hat das Festival mit Uber geschlossen. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?**

MARIĖTTE RISSENBEEK: Uber fährt unsere Filmgäste, die ihre Werke in Berlin präsentieren. Es gibt einen hohen Bedarf an Fahrdiensten, angefangen bei der Abholung vom Flughafen bis zum Weg vom Hotel auf den Roten Teppich der Premiere. Bis 2020 wurde dieser Bedarf von Audi abgedeckt.

**Was bedeutet die neue Normalität für die Filmauswahl?**

CARLO CHATRIAN: Wir haben in diesem Jahr wieder mehr US-amerikanische Filme als in den letzten beiden Jahren im Programm. Wenn man auf den Wettbewerb, Berlinale Special Gala und das Panorama blickt, ist die US-Präsenz doch sehr beachtlich. Unser erklärtes Ziel in diesem Jahr war aber auch, mit der Auswahl etwas abzudecken, das während Corona weniger der Fall war: Künstler:innen, die ein breiteres Publikum ansprechen, selbstverständlich ohne dass es auf die Kosten der Relevanz der Filme geht. Sean Penns Doku, [Robert Schwentkes](/person/robert-schwentke) „[Seneca](/movie/seneca)“ mit [John Malkovich](/person/john-malkovich), „Golda“ mit [Helen Mirren](/person/helen-mirren), „Inside“ mit [Willem Dafoe](/person/willem-dafoe) und „Green Night“ mit [Fan Bingbing](/person/bingbing-fan) würden mir ganz spontan einfallen. Wir haben hart daran gearbeitet, diese Art des Kinos zurück auf die Berlinale zu bringen. Dabei stand eine Überlegung immer im Vordergrund: Was ist gut für das Festival? Für mich ist deshalb aber auch wichtig, dass die Berlinale ein Ort der Entdeckung ist. Das muss immer gegeben sein, das ist eine der zentralen Aufgaben eines Festivals mit dieser Strahlkraft.

**Im Berlinale-Wettbewerb gibt es eine starke deutsche Präsenz. Mit [Angela Schanelec](/person/angela-schanelec), [Christoph Hochhäusler](/person/christoph-hochhaeusler) und [Christian Petzold](/person/christian-petzold) sind drei Filmemacher der sogenannten Berliner Schule dabei. Herr Chatrian, liegt Ihnen diese Art von deutschem Film besonders?**

CARLO CHATRIAN: Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was der Begriff Berliner Schule bedeuten soll. Natürlich kenne ich dieses Label. Aber diese Filmemacher:innen sind sehr unterschiedlich. Sie besitzen jeweils einen individuellen Stil. Für mich sind sie starke Beispiele für Autor:innen mit einer eigenen Handschrift, die auch unterschiedliche Arten des Filmemachens repräsentieren und international angesehen sind. Christoph Hochhäuslers Filme hatten zum Beispiel bisher eine stärkere Präsenz in Cannes als in Berlin. Christian Petzold ist eigentlich der Einzige von ihnen, der intensiv mit der Berlinale verbunden ist. Mit [Margarethe von Trotta ](/person/margarethe-von-trotta)und ihrem Film „[Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste](/movie/ingeborg-bachmann-reise-in-die-wueste)“ feiern wir zudem ein großes Comeback: Es ist ein origineller Blick auf eine in ganz Europa bekannte Kulturpersönlichkeit mit der großartigen Schauspielerin [Vicky Krieps ](/person/vicky-krieps)in der Hauptrolle. Emily Atef wiederum hat einen sehr persönlichen Film über die Liebe und die Jugend gedreht. Es ist der Einzige unter den deutschen Filmen, der mit dem Thema Sehnsucht zu tun hat. Für einen Wettbewerb ist es wichtig, Filme zu zeigen, die eine besondere Stimmung haben. Die Entscheidung für die starke deutsche Präsenz hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass nach zwei Pandemie-Jahrgängen ein gut gefüllter Kinostartplan ansteht..

**Gilt das auch für die anderen Sektionen?**

CARLO CHATRIAN: Es gibt sektionsübergreifend einen guten Austausch mit den deutschen Verleihern und einen fruchtbaren Austausch darüber, wie hilfreich das Festival für deren Kinostarts sein kann. Wir haben auch „[Sonne und Beton](/movie/sonne-und-beton)“ und „[Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war](/movie/wann-wird-es-endlich-wieder-so-wie-es-nie-war)“ als Premieren ausgesucht. Beide kommen kurz nach dem Festival in die Kinos und können so die Berlinale als Werbeplattform nutzen. Das lässt sich auch für die meisten deutschen Filme im Wettbewerb festhalten. Ich verstehe, dass die deutsche Presse über gleich fünf deutsche Filme im Wettbewerb etwas überrascht ist. Aber das passiert in anderen Festivals mit lokalen Produktionen auch ziemlich häufig. Der Wunsch, das heimische Kino zu unterstützen, ist etwas Gutes. Aber es gibt dahingehend keine Quotenregelung. 2022 hatten wir zwei deutsche Wettbewerbsbeiträge. Dieses Jahr sind es fünf, weil wir sie für sehr stark halten.

**Es war eine positive Überraschung, so viele deutsche Filme in der offiziellen Auswahl zu finden. Ein echter Coup ist Ihnen mit Margarethe von Trotta gelungen, die im Berlinale-Wettbewerb vor 40 Jahren das letzte Mal dabei war. War es schwierig, sie zu überzeugen?**

CARLO CHATRIAN: Ich glaube, wir müssen stolz darauf sein, weil es ein besonderes Jahr für das deutsche Kino ist. Es ist generell sehr gut, die heimischen Filme zu unterstützen. Wir sahen uns Margarethe von Trottas Film an, der für mich eine Überraschung war. Es ist kein Film, den man mit einer älteren Regisseurin verbinden würde. „Ingeborg Bachmann“ ist ein sehr junger Film. Die Schnittarbeit ist originell. Das Werk ist ein künstlerischer Austausch zwischen von Trotta und ihrer Hauptdarstellerin Vicky Krieps. Natürlich spielt auch [Ronald Zehrfeld](/person/ronald-zehrfeld) eine wichtige Rolle als Max Frisch. Aber der Austausch der beiden Künstlerinnen ist für mich das Herz des Films.

MARIĖTTE RISSENBEEK: Margarethe von Trotta hatten wir auch im Jahr 2020 bei der Berlinale zu unserer Jubiläumsreihe Transmission eingeladen, in der sie nochmal ihr Werk „Heller Wahn“ vorstellte. Sie fühlt sich der Berlinale durchaus verbunden.

CARLO CHATRIAN: Sie hatte keine Zweifel, nach so vielen Jahren zurück in den Berlinale-Wettbewerb zu kommen. Ich will keine zu hohen Erwartungen erwecken, weil das immer auch ein bisschen gefährlich ist. Aber für uns war es die richtige und beste Entscheidung, „Ingeborg Bachmann“ in den Wettbewerb einzuladen und zu unterstützen.

**Das deutsche Werk „Im Westen nichts Neues“ wurde gerade für neun Oscars nominiert. Hätte solch ein Film nicht auch auf die Berlinale gehört oder hätte das nicht mit Netflix funktioniert?**

MARIĖTTE RISSENBEEK: Es wäre theoretisch möglich gewesen, den Film bei uns zu zeigen, weil er einen Kinostart hatte.

CARLO CHATRIAN: Wir waren im vergangenen Jahr mit den Produzenten wegen dieses Films im Gespräch. Aber es gab einen Nachdreh, sodass „Im Westen nichts Neues“ für unser Festival nicht fertig war. Wenn es nach unseren  Statuten ginge, hätten wir das Werk bei uns zeigen können. Unglücklicherweise passte aber dann das Timing nicht.

**Welche filmischen Entdeckungen kann man auf der diesjährigen Berlinale machen?**

CARLO CHATRIAN: Besonders in den vergangenen zwei Jahren war unsere Gesamtauswahl ein bisschen anders, weil bestimmte Filme durch die Umstände nicht verfügbar waren. Dieses Jahr haben wir nicht nur im Wettbewerb, sondern in allen Sektionen eine sehr gute Möglichkeit, neue Stimmen des Weltkinos zu unterstützen. Die Berlinale ist dafür der richtige Ort, weil wir am Anfang des Jahres stehen und so im Gegensatz zu Cannes oder Venedig eine andere Rolle spielen. Wir zeigen nicht nur in den Sektionen wie Encounters oder dem Forum, sondern auch im Wettbewerb neue Kinotrends auf: Zum Beispiel mit Radu Judes 2021 so eigensinnigen wie einzigartigen Berlinale-Gewinner „Bad Luck Banging or Loony Porn“„, den nicht nur das deutsche, sondern auch das weltweite Publikum wirklich mochte. Das gilt ebenso für den letztjährigen Gewinner „Alcarràs“, der etwa in Spanien ein großer Kinoerfolg war. Das ist eine Debatte, die wir intern auch führen und wertschätzen. Dass wir im diesjährigen Wettbewerb drei Debütfilme dabeihaben, ist das Resultat dieser Diskussionen. Wir schätzen es, jungen Filmemacher:innen Platz und Sichtbarkeit in der wichtigsten Reihe zu geben, besonders wenn sie so bewegend sind wie „20.000 especies de abejas“ oder „Past Lives“ oder stilistisch so originell wie „Disco Boy“. Diese Entwicklung gilt auch für die anderen Sektionen. „The Quiet Girl“ lief 2022 bei uns in  Generation und machte weltweit eine beeindruckende Reise. Auch im Panorama haben wir dieses Jahr eine starke Repräsentanz von neuen kreativen Stimmen wie zum Beispiel Tina Satter mit „Reality“. Ein Film, der sehr von starken Schauspiel-Performances lebt, etwa von Sydney Sweeney.. Besonders im Encounters-Wettbewerb unterstützen wir viele Newcomer wie zum Beispiel Paul B. Preciado, der bislang eher in Philosophiekreisen Bekanntheit erreicht hat. Unsere Auswahl ist in diesem Jahr in allen Sektionen ziemlich frisch.

**Das Kino kommt gerade wieder langsam zurück. Wie lautet Ihre Prognose nach den Entwicklungen der Corona-Jahre?**

MARIĖTTE RISSENBEEK: Zuletzt war ich in „Everything Everywhere All at Once“ im Kino. Der Saal war schön voll. Es war ein sehr junges Publikum. Ich bin mir sicher, dass das Kino im Diskurs auch in der Zukunft eine Rolle spielen wird. Es wird sich vielleicht verändern. Aber das Kino wird auf gar keinen Fall verschwinden oder bedeutungslos werden.

CARLO CHATRIAN: Wir als Berlinale können beim Sichtbarmachen eine Rolle spielen. Wir wollen eine Brücke zwischen Autor:innen und dem Publikum sein. Und wir wollen genauso eine Plattform dafür sein, wie viel größer und breiter der Filmbegriff interpretierbar ist. In der Zukunft werden die Menschen mehr und mehr Filme auf Streaming-Plattformen schauen, aber sie werden auch ins Kino gehen, weil das eine andere Erfahrung ist. Wir befinden uns noch in einer Übergangsphase. Es braucht Zeit, um die disruptiven Veränderungen der vergangenen zwei Jahre zu verarbeiten. Aber ich bin gar nicht so pessimistisch, was die Zukunft des Kinos anbelangt. An Filmen mangelt es sowieso nicht, wir hatten in diesem Jahr eine Rekordeinreichung. Es geht vielmehr um das Leben der Kinos. Es wird wahrscheinlich nicht wieder wie vor der Pandemie, aber es ist definitiv auch nicht das Ende.

Das Gespräch führten Michael Müller und Thomas Schultze.


Mariette Rissenbeek & Carlo Chatrian zur 73. Berlinale: Leuchtturmfunktion