Mental Images erhält den Technik-Oscar
Zu den in diesem Jahr mit einem Technical Achievement Award der Academy of Motion Picture Arts and Sciences Ausgezeichneten gehört auch das Entwicklerteam der Berliner Firma Mental Images für die Software Mental Ray.
Mental Ray hilft bei der synthetischen Erzeugung fotorealistischer Bilder, mit der das Verhalten von Licht in computeranimierten Systemen (CGI) von einem simulierten Kamerastandpunkt aus gesehen abgebildet wird. Sie ist in der Regel fest in die Animationssoftware integriert wie z. B. in der 3D-Animationssoftware Maya der Firma Alias|Wavefront, die in diesem Jahr für die Entwicklung von Maya am 1. März einen von drei Scientific and Technical Achievement Awards ("Technik-Oscars") erhält. Mental Ray wird nicht nur bei der Filmherstellung - der Digital Content Creation (DCC) - eingesetzt, sondern auch in Spielen und bei Visualisierungen im Technikbereich, dem Computer-Aided Design (CAD). Gegründet wurde Mental Images 1986 von dem Physiker Rolf Herken. Neben dem Firmensitz Berlin gibt es in San Francisco ein Tochterunternehmen. Die Firma beschäftigt über 30 Mitarbeiter, deren Mehrzahl über Hochschulabschlüsse in Mathematik, Physik oder Informatik verfügt. Die Möglichkeiten, Mental Ray an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, werden insbesondere von US-Studios genutzt, die in einem täglich härter werdenden Wettbewerb um immer spektakulärere Bilder und Effekte stehen. Die aktuellste Figur, die mit Hilfe von Mental Ray entstanden ist und damit auch den Stand der Technik aufzeigt, ist der Elf Dobby aus "Harry Potter und die Kammer des Schreckens". Aber auch bei "Spider-Man" entstanden viele Sequenzen mit Hilfe von Mental Ray. Zu den über 100 Kinofilmen, bei denen Mental Ray zum Einsatz kam, gehören auch die drei "Matrix"-Filme. In der langen Liste von Kooperation ist im vergangenen Oktober eine Partnerschaft mit George Lucas' Effekt-Schmiede Industrial Light & Magic hinzugekommen. Um Lehre und Forschung im Bereich der Erzeugung von computeranimierten Bildern in Deutschland zu unterstützen, hat Mental Images an der Technischen Universität Berlin eine Professur für Bildsynthese gestiftet.